Braunschweiger und Wolfsburger Kollegen zu Besuch bei den streikenden Ford-Kollegen in Köln

Heute (16.05.2025) war der erste 24h-Streik bei Ford in Köln. Überragende 93,5% der IGMetaller hatten in der Urabstimmung letzte Woche für Streik gestimmt. Ford will 2.900 Arbeitsplätze allein in Köln vernichten. Kurzentschlossen haben wir uns deshalb zu zweit von VW Braunschweig auf den Weg gemacht.

Bereits am ersten Tor wurden wir freudig empfangen und direkt zu einem anderen Tor mit LKW-Bühne geschickt. Unterwegs sahen wir, dass alle Tore versperrt waren.

BWK-Tor zu.jpeg
Am Ziel angekommen - es war das Tor des Entwicklungszentrums - trafen wir wieder auf erfreute Kollegen. 
Wir wandten uns an den VK-Leiter David Lüdtke, der und später auch zu einem kurzen Grußwort aufrufen wollte. Nachdem der bekannte Kölschrocker Stefan Brings aber noch die ein oder andere Zugabe mehr gespielt hatte, war leider keine Zeit mehr. 
Wir sprachen dann noch eine Runde Kollegen an, die sich für unseren Besuch bedankten. Sie nahmen auch unseren Werbeflyer für die kommende internationale Automobilarbeiterkonferenz. Sie waren von der Bereichs-VK und sagten uns, dass wir auch zur Aktion ans nächste Tor mit können. 

Dort angekommen konnten wir uns direkt in den Halay-Tanz einreihen.

BWK-Tanz.jpeg

Kurz danach konnten wir unser Grußwort am offenen Mikrofon bringen. Das hatte der dortige Bereichs-VK organisiert.
Wir berichteten von unserem Kampf bei VW und wie der Vorstand bereits nach zwei Warnstreikwellen Angst bekam. Statt offener Massenentlassungen ab diesem Sommer, sollen nun in den nächsten 5 Jahren scheibchenweise 35.000 Arbeitsplätze vernichtet werden. Deshalb beraten wir Kollegen jetzt, ob wir nicht selbständig streiken müssen, um die Angriffe von VW vom Tisch zu kriegen. 
Auch ein Betriebsrat von Thyssen bekundete Solidarität. Er sagte, dass jetzt die ganze Arbeiterklasse angegriffen wird, ob Ford, Thyssen, VW, Audi... Deshalb müssen wir auch alle zusammen stehen. 
Dann spielte die Band Gehörwäsche einige Lieder. Ihre Sänger arbeiten selbst bei Ford und singen Lieder über die harte Arbeit und den gemeinsamen Kampf.
Mittlerweile war die LKW-Bühne wieder aufgebaut. Während eine Rockband Stimmung machte, kamen wir mit Kollegen ins Gespräch. Einer hat Interesse an der IAC und auch an der geplantem Spendengala in Köln oder Düsseldorf.
BWK-LKW-Bühne.jpeg
Dann gab es auch wieder einige Grußworte. IGM-Bezirkschef Knut Giesler und Arbeitsminister Laumann sprachen sich für die Stärkung des Standorts Deutschland aus, um die Arbeitsplätze zu sichern. 
Zum Ende waren noch Kolleginnen und Kollegen von Ver.di und Mercedes auf der Bühne, die ihre ihre Solidarität bekundeten. Gemeinsam entrollten wir ein großes Transparent von Ver.di und einer von uns könnte noch kurz Grüßen. 
Wie begrüßten, wie viele Belegschaften und Organisationen heute solidarisch sind. Das ist der richtige Weg des gemeinsamen Kampfs gegen die Spaltung in Standorte und Länder und auch genau der Gedanke der IAC. Bei VW stehen wir vor der Entscheidung, selbstständig gegen die Arbeitsplatzvernichtung zu streiken. Auch hier reicht es doch nicht für 1000€ mehr arbeitslos zu werden*, sondern wir brauchen jeden Arbeitsplatz.

Danach machten wir uns gut gelaunt auf den langen Heimweg.

*= Bei Ford wird für einen Sozialtarifvertrag gestreikt. Das ist legal, regelt aber nur, zu welchen Bedingungen man arbeitslos wird.

Artikelaktionen