Beeindruckender 24 Stunden-Streik bei Ford Köln. Breite Solidarität aus dem Inland und Ausland 16.5.25

Nach einer Urabstimmung mit Zustimmung Von 93,5 % der IG-Metall Mitglieder bei Ford für Kampfmaßnahmen bis einschließlich eines unbefristeten Streiks kam es am Mittwoch den 14. Mai zu einem beeindruckenden Auftakt mit einem 24 Stunden Streik. Das war der erste Streik nach einer Urabstimmung in der über 100-jährigen Geschichte des Kölner Ford Werkes.

 Allerdings gab es 1973 einen großen siebentägigen selbstständigen Streik, der in das kollektive Bewusstsein der Kölner Ford Belegschaften nachhaltig eingegangen ist. Es traten unter dem großen Beifall der Streikenden mehrere ehemalige Streikführer und Streik Beteiligte von 1973 auf und sprachen der Belegschaft Mut zur Entschlossenheit für den jetzigen Streik zu.

Über 80 Solidaritätserklärungen aus dem In- und Ausland sind bis heute eingegangen und auf der Webseite https://wir-bleiben-ford.de/solidaritaet dokumentiert, darunter auch die Soli-Erklärung des Kölner IAC Komitees. Auf der mobilen Streik-Bühne, die im Laufe des Tages an verschiedenen Toren des Betriebsgeländes Station machte, traten Delegationen unter anderem von Ford Saarlouis, Daimler Düsseldorf, VW Kassel und VW Braunschweig, Thyssen-Krupp, aber auch von anderen Gewerkschaften wie Verdi auf.

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Die IAC Gruppe aus Düsseldorf macht Werbung für die 3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz und sammelte 35 € Spenden. In vielen Diskussionen mit den Kolleginnen und Kollegen wurde der Wille deutlich, dass dieser Tag nur der Anfang sein kann für den Kampf um jeden Arbeitsplatz und jeden Ausbildungsplatz und nicht für möglichst gute Abfindungen, wie es der Sozialtarifvertrag, über den die IG-Metall mit der Geschäftsführung verhandelt, vorsieht. Diese Auseinandersetzung wird weiter ausgetragen.

An allen Toren ging es sehr kulturvoll zu mit Auftritten z.B. eines Mitglieds der Kölsch-Rock-Band Brings, die eigens ein Lied auf die Kölner Ford-Arbeiter gedichtet und komponiert hatte, mit der Band Gehörwäsche, zu der auch Ford-Arbeiter gehören und auch einer weiteren Band Kölner Ford-Kollegen. Es wurde getanzt und gesungen, Familien, Freunde, Unterstützer in großer Zahl waren da.

Erfolgreich wurden alle Tore blockiert, so dass auch aus dem Ersatzteillager, das normalerweise täglich Ersatzteile für mehrere Millionen Euro ausgeliefert, nichts rauskam. Auch die Lehrwerkstatt wurde bestreikt, Lehrlinge waren aktiv beim Streik dabei.

Die große politische Bedeutung dieses Streiks wurde auch deutlich daran, dass einige Politiker auftraten, auch der Arbeitsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Laumann, als Redner. Auch er sprach seine Solidarität beim Kampf um die Arbeitsplätze aus.

An diesem ersten Tag wurde deutlich, was für ein Potenzial in diesem Streik und dieser Belegschaft steckt, weit über Ford und die Automobilbranche hinaus und auch international.

Jetzt geht es darum, der Belegschaft Mut zu machen, den Kampf entschlossen weiter zu führen mit einem unbefristeten Streik bis die Kahlschlagspläne vom Tisch sind.

Bilder vom Streik: https://wir-bleiben-ford.de/streiktag-14-05-2025

 

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