Weichen gestellt für die 3.Internationale Automobilarbeiterkonferenz
Die 3.Internationale Automobilarbeiterkonferenz (3.IAC) wird vom Donnerstag 20. bis Montag 24. November 2025 in Pune/Indien statt finden. Vertreter der internationalen Koordinierungsgruppe (ICOG) berichten:
Aus Brasilien, Südafrika, Indien und Deutschland war die Koordinierungsgruppe zwar nicht ganz vollständig (es fehlten die beiden gewählten Vertreter aus Tunesien und den Philippinen), aber in der Zusammenarbeit mit den beiden Gewerkschaftsverbänden SEM und TUCI aus Indien wurden alle wichtigen und notwendigen Fragen behandelt und vieles geklärt: Auf Grundlage der beschlossenen Prinzipien bei der Gründung 2015 in Sindelfingen/Deutschland und dem beschlossenen Kampfprogramm von 2020 in Vereeniging/Südafrika haben wir zunächst die Situation der Automobilarbeiterinnen und Automobilarbeiter weltweit und neue Entwicklungen diskutiert. Kündigungen, Werkschließungen, Ausbau von neuen Werken mit niedrigeren Löhnen, befristeten Verträgen und Leiharbeit sind die Arbeitsbedingungen, die in großem Stil „normal“ werden. Dagegen ist die Koordinierung der Kämpfe und Kooperation international genau die richtige Antwort, die wir Arbeiter dagegen setzen müssen.
Schnell wurden wir uns in der Einschätzung der Situation und unserer festen Solidarität einig. Krieg, Umwelt und nationalistische Politik wurden besprochen. In den 4 Sitzungstagen spürten wir die gegenseitige Solidarität und Verbundenheit. Auch bei verschiedenen Meinungen wurde auf Augenhöhe diskutiert, jeder wollte vom anderen lernen und das gemeinsame, selbst organisierte Projekt, die 3.Internationale Automobilarbeiterkonferenz voran bringen.
So besichtigten wir auch drei verschiedene Hallen und legten uns auf eine fest, die wir gerne für unsere Konferenz im November nutzen wollen. Sie ist zwar nicht ganz billig, aber mit vereinten Kräften, beschlossenen Finanzrichtlinien und viel Überzeugungs- und Spendenarbeit können wir das schaffen. Wir beschlossen, dass wir die Konferenz mit einem multilateralen Assistenz Team (MAS) am besten organisieren können. Das soll die beschlossenen 16 Vorbereitungsteams, von Visa-, Anreise-, Übernachtungs-, Verpflegungs-, Sicherheits-, Finanzteams über Foren und Workshop Team bis zu Öffentlichkeitsarbeit und anderen Teams zusammenfassen und koordinieren. Die Hauptverantwortung hat die ICOG, die in Südafrika gewählte Koordinierungsgruppe.
Unsere Gastgeber in der pulsierenden Millionenmetropole Pune gaben uns bei einer Stadtbesichtigung (siehe auch Bilder) Einblick in die reichhaltige Kultur und Geschichte Indiens und dessen Bundesstaat Maharaschtra. Die neuere Geschichte ist geprägt von einem wirtschaftlichen Aufschwung, der seit 50 Jahren mehr als zur Verdopplung der Stadtfläche des früheren Poona führte. Heute verbindet eine moderne Metro die Zwillingsstädte Pune und Pimpri Chinchwad. In diesem industriellen Zentrum sind Automobil- und Zuliefererbetriebe konzentriert. Hier entstand über Jahre eine erfahrene Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Bei einem Treffen mit vielen Gewerkschaftern erhielten wir einen lebendigen Eindruck von den Arbeitsbedingungen und der Entwicklung der Kämpfe.
Mit den Gewerkschaftsverbänden SEM und TUCI beschlossen wir eine Vereinbarung, die solidarisch unsere Zusammenarbeit regelt und festlegt. Dieser solidarischer Zusammenhalt ist Beispiel für den Zusammenhalt der Automobilarbeiterinnen und Automobilarbeiter weltweit und strahlt weit über Indien hinaus.
Außerdem verabschiedeten wir eine Abschlusserklärung, von der wir Auszüge hier veröffentlichen:
„...Überall auf der Welt sollen Automobil- und Zulieferbetriebe geschlossen und unsere Löhne gedrückt werden. Die Arbeiter auf der ganzen Welt sollen durch den Slogan „Mein Land zuerst“ oder „Mein Betrieb zuerst“ vom Kampf abgehalten und durch Leih- und Zeitarbeit gespalten werden. Aber die Automobilarbeiter akzeptieren das nicht. In Indien kämpfen die Beschäftigten gegen Einschränkung der Arbeiter- und Gewerkschaftsrechte, in Südafrika, Brasilien und Deutschland gegen Werksschließungen. Aber auch gegen Umweltzerstörung, Faschisierung und Kriege, die zu einer Weltkatastrophe führen, sind die Automobilarbeiter aktiv.
Es geht vor allem um die Zukunft der jungen Menschen!
Die 3. Internationale Automobilarbeiterkonferenz vom 20. bis 24. November 2025 in Pune wird ein Zeichen setzen: Kein Kampf darf mehr allein stehen! Wir stärken die internationale Solidarität, die Zusammenarbeit und die Koordination der Kämpfe hin zu gemeinsamen Kämpfen für gemeinsame Forderungen. Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Auf unserem Treffen haben wir alle notwendigen Beschlüsse gefasst, um die Konferenz von allen Seiten vorzubereiten und die Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Jeder wird gebraucht. Hunderte von Automobilarbeitern werden zusammenkommen, diskutieren, streiten und feiern.
Pune in Indien, als internationales Automobilzentrum, ist dafür genau der richtige Ort….“
Jede Automobilarbeiterin, jeder Automobilarbeiter, die Beschäftigten der Zulieferer mit ihren Familien: Unsere Probleme und Perspektive sind weltweit! Deshalb beraten wir uns, stärken uns und koordinieren unsere Kämpfe. Kein Kampf darf alleine stehen – Solidarität und Kooperation, über Betriebs- und Ländergrenzen hinweg – so stärken wir uns gemeinsam und gegenseitig.
Kommt vom 20.-24.November 25 mit nach Pune auf die 3.Internationale Automobilarbeiterkonferenz – es wird ein unvergessliches Highlight des Jahres 2025 werden!
Die Weichen sind gestellt, triff auch du deine Entscheidung und komm mit.
Hier kann man Bilder aus Pune ansehen
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