Opel-Verträge raus – Leiharbeiter rein? Pressemitteilung der Freunde der IAC Rüsselsheim 22.01.2025
Ende Januar laufen die ersten dieser Verträge aus. Von der Werksleitung gibt es bisher keine Stellungnahme zur Zukunft der Kollegen. Dagegen erhärten sich die Anzeichen, dass bereits im Februar Leiharbeiter in dreistelliger Zahl eingestellt werden sollen. Ehemalige Leiharbeiter wurden kontaktiert, ob sie demnächst wieder bei Opel anfangen wollen. Das kommt wirklich einem Austausch der Belegschaft gleich! Der ist weder rechtmäßig, noch zu akzeptieren.
Es liegt nahe, dass es der Konzernführung auch darum geht, ein politisches Zeichen gegen den Erfolg von 2023 zu setzen. Auf dem Höhepunkt der damaligen Proteste zogen am 6. Juli 200 Kolleginnen und Kollegen in ihrer großen Pause selbstbewusst durch die Montagehalle K170 – nur eine Stunde später wurden die Übernahmen bekannt gegeben. In den Monaten zuvor wechselten sich gewerkschaftliche Proteste, u.a. in der Tarifrunde, mit selbständigen Initiativen ab. Dieser Geist, offensiv zu kämpfen, soll nach dem Willen von Stellantis wieder in die Flasche zurück. Erfolglos versuchte die Konzernführung damals auch, den IG-Metall-Vertrauensmann Erik Kordes im Zusammenhang mit den Protesten abzumahnen.
Überall in der Automobilindustrie werden derzeit Leiharbeiter gekündigt, Zeitverträge nicht entfristet und/oder sogar betriebsbedingte Kündigungen vorbereitet. Die VW-Belegschaft wies mit ihren Kampfmaßnahmen den Vorstand in seine Schranken, jedoch wurden zugleich weitgehende Angriffe festgelegt. In den letzten Monaten wurden 900 Kolleginnen und Kollegen bei Opel mittels Abfindungen aus dem Unternehmen gedrängt. Das ist nicht sozialverträglich, sondern zerstört die Zukunft der Jugend, der Stadt, der Region. Harte Kämpfe um jeden Arbeitsplatz stehen bevor. Wir schlagen vor, diese mit der Einführung der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Konzernprofite zu erhalten. Wir unterstützen aus ganzem Herzen die Bestrebungen der Stellantis-Belegschaften über Ländergrenzen hinweg gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen. Aus gegebenem Anlass fordern wir alle demokratischen Kräfte auf, den faschistischen Arbeiter- und Gewerkschaftsfeinden vom Schlage Trumps und der AfD entschlossen entgegenzutreten.
Wir rufen Presse und die demokratische Öffentlichkeit auf: Zeigt Solidarität! Wir fordern alle Kandidatinnen und Kandidaten der demokratischen Parteien im Kreis Groß-Gerau auf, hier klar Standpunkt zu beziehen.
Unsere Forderungen sind klar:
Sofortige Entfristung der befristeten Arbeitsverträge!
Einstellungen und unbefristete Übernahme statt Leiharbeit – auch für die Opel-Azubis!
Matthias Rücker
Freunde der IAC Rüsselsheim
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