IAC-Koordinierungsgruppe Deutschland: Kampf gegen die Massenentlassungen bei Volkswagen

6.9.2024: Erklärung der deutschen Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination: Liebe Kolleginnen und Kollegen, der VW-Vorstand will 30.000 Arbeitsplätze vernichten, Werke schließen und plant betriebsbedingte Kündigungen, ein Generalangriff von VW auf die Belegschaften, die Familien und die VW-Regionen. Bisher traf es Leiharbeiter und jetzt die Stammbelegschaft. Der VW-Konzern war ja ein Vorzeigemodell von Mitbestimmung und Klassenzusammenarbeit. Der VW-Vorstand bricht geschlossene Verträge und offen mit diese Klassenzusammenarbeitspolitik. Damit kommt jetzt auch bei VW deutlich die nackte Diktatur der Monopole zum Vorschein! Es ist nicht nur der VW-Konzern, sondern führende Monopole und der Kapitalistenverband BDI kündigen eine verschärfte Gangart gegenüber den Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft, unserer IG Metall an.

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Tatsächlich ist VW wie die gesamte deutsche Autoindustrie im Vergleich zur internationalen Konkurrenz zurückgefallen. Ursache ist der verschärfte internationale Konkurrenzkampf aller Automonopole. So lag die inländische Pkw-Produktion der Autokonzerne nach sieben Monaten des aktuellen Jahres um 15 Prozent unter dem Wert von 2019. Die Lasten der weltweiten Wirtschaftskrise wollen die Konzerne auf die Beschäftigten abwälzen. Wir lehnen eine Unterordnung unter den Konkurrenzkampf der Konzerne und ihrer Profitlogik ab, das sind keine Managementfehler, sondern dies hat System. Deshalb werden solche Pläne, wie bei VW, bei anderen Auto- und Zulieferkonzerne auf den Tisch kommen und nicht nur dort! ZF, Bosch, der Verkauf der Mercedes Niederlassungen sind bereits bekannt. Die Stahlkonzerne haben die Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen angekündigt.

Die Proteste der VW-Belegschaft sind bundesweit bekannt geworden: Turbulente Betriebsversammlung in Wolfsburg und anderen Standorten und Aktionen vor den Toren. In Brüssel/Belgien, wo VW mit der Schließung des Werks droht, haben die Kollegen nach dem Betriebsurlaub gar nicht angefangen zu arbeiten und streiken, diesem Kampf gilt unsere volle Solidarität!!

Es ist nicht nur ein Angriff auf die VW-Belegschaften, sondern auf alle Automobiler: wer einen von uns angreift - greift alle an! Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil – gemeinsamer Kampf über Konzern- und Landesgrenzen hinweg, gemeinsam mit den kämpfenden Kolleg*innen im Stahlbereich.

Das einzige wirksame Mittel ist ein unbefristeter, konzernweiter selbständiger Streik an allen VW-Standorten: Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatzes, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als Konzernvereinbarung und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht! Stärkt die IG Metall als Kampforganisation!

Diskutiert dies mit Kollegen/innen, überlegt, plant und organisiert Solidaritätsaktionen - heute ihr - morgen wir! Macht mit in einer Trägergruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination!

Kommt am 16. September zur internationalen Demonstration in Brüssel anlässlich der geplanten Schließung von Audi Brüssel.

Kommt am 5. Oktober zur Kundgebung und Familienfest in Bochum zu 20 Jahre Streik bei Opel/Bochum. Vor 20 Jahren haben die Bochumer Opelaner mit ihrem siebentägigen selbständigen Streik Maßstäbe gesetzt: Kompromisslos besetzten die Kolleginnen und Kollegen das Werk und blockierten die Tore, erhielten die breite Solidarität zahlloser Belegschaften und der Bevölkerung im Ruhrgebiet. Mit ihrem Streik brachten die Opelaner dem damals größten Automobilkonzern der Welt, General Motors, eine schwere Niederlage bei und verhinderten die Schließung in Bochum für zehn Jahre. Nicht umsonst heißt es, den "Bochumer Weg" einschlagen: Einer für alle – alle für einen! Einigkeit macht stark!

 

Mit solidarischen Grüßen

Deutsche Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination

 

 

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