Solidaritätserklärung an die Streikenden gegen Tesla in Schweden: Herzlichen Glückwunsch zu euren zähen und ermutigenden Streiks gegen Tesla zur Durchsetzung von Tarifverträgen!

22. November 2023: Liebe Kolleginnen und Kollegen, Eure Streiks weitet ihr seit vier Wochen aus. Das Erfolgsrezept ist die branchenübergreifende Zusammenarbeit von bisher neun Gewerkschaften. So habt ihr erreicht, dass nicht nur die Arbeit in den Werkstätten, die Reinigung der Büros, die Lieferung von Ersatzteilen, Briefen und Paketen, sondern auch die Verladung von Fahrzeugen von Tesla durch die Hafenarbeiter blockiert werden. Richtig so!

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Eure Solidarität ist uns ein Vorbild. Obwohl die meisten von euch ja selbst Tarifverträge haben, kämpft ihr dafür, dass dieses Recht allen zusteht. Es geht ums Prinzip. So spürt Elon Musk, wer auf wen angewiesen ist. Ohne die Arbeiter läuft gar nichts.

Deshalb ist euer Streik auch ein Signal weit über Schweden hinaus! Elon Musk darf mit seinem Versuch, gewerkschaftliche Organisierung und gewerkschaftliche Tarifverträge in seinen Betrieben zu verhindern, nicht durchkommen. Als Multimilliardär kassiert er geschickt staatliche Gelder. Die Arbeiter beutet er rücksichtslos aus. Nur gegen den Widerstand von Umweltschützern wurde sein neues Werk bei Berlin in das Wasserschutzgebiet in Grünheide gebaut. Das Grundwasser ist dadurch extrem gefährdet. Nicht zuletzt versucht er durch den Kauf des Nachrichtendienstes Twitter (jetzt X) die Menschen weltweit weltanschaulich reaktionär zu beeinflussen.

In Deutschland beteiligten sich am 9. Oktober mehr als 1.000 Arbeiterinnen und Arbeiter am Tesla-Werk an einer kämpferischen Aktion der IG Metall. Sie forderten die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Kurz darauf wurden sie vor disziplinarischen Maßnahmen bis zur fristlosen Kündigung gewarnt. Das zeigt Elon Musks wahres Gesicht: Wenn den Versprechungen und Lügen nicht mehr geglaubt wird, reagiert er gegen das wachsende Klassenbewusstsein mit Drohungen und Gewalt.

Mit eurem Streik macht ihr allen Arbeitern Mut, sich gegen die Ausbeutung und für demokratische und gewerkschaftliche Rechte zusammen zu schließen und zu kämpfen.

Wir haben uns in der Internationalen Automobilarbeiterkoordinierung zusammen geschlossen. Diese organisiert den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit, koordiniert die Kämpfe. Unser Internationales Kampfprogramm wurde im Februar 2020 bei der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Südafrika verabschiedet. Darin sind zentrale Forderungen: Der Kampf für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und für ein vollständiges, allseitiges und gesetzliches Streikrecht. Wir setzen uns ein für eine gesellschaftliche Alternative ohne Ausbeutung, Lohnsystem und Unterdrückung anstelle von Krisenchaos und imperialistischen Kriegen.

Wir fordern alle Automobilarbeiterinnen und Automobilarbeiter, auch bei Zulieferern und in Werkstätten auf, sich dieser Bewegung anzuschließen.

Wir wünschen euch Durchhaltekraft und viel Erfolg!

 

Mit solidarischen Grüßen

Internationale Koordinierungsgruppe

der Internationalen Automobilarbeiterkoordination


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