Solidaritätserklärung an die Kolleginnen und Kollegen bei Ford Saarlouis

Die bundesweite Delegiertenversammlung der Internationalen Automobilarbeiter-Koordination mit Kolleginnen und Kollegen von Automobilkonzernen aus 18 Standorten in Deutschland, darunter auch Ford (Köln) übermittelt euch ihre volle Solidarität bei eurem Streik für eure Arbeitsplätze

Der Streik ist die richtige Antwort auf die Angriffe von Ford. Lasst Euch durch die leeren Versprechungen nicht länger hinhalten. Der sogenannte Bieterwettbewerb muss eine Lehre sein: Die Kollegen in Valencia sind nicht unserer Konkurrenten und Gegner. Wir sind auch nicht die Inflationstreiber und Kostenverursacher. Die Autokonzerne weltweit haben von 2021 auf 2022 ihre Profite um 16% auf 157 Milliarden Euro gesteigert, auf unsere Kosten und durch unsere Arbeit. Auch der Umweltschutz ist nicht Ursache der Arbeitsplatzvernichtung. In den letzten Jahren wurden in Deutschland 55.000 Arbeitsplätze in der Auto- und Zuliefererindustrie vernichtet zum Zwecke der weiteren Profitmaximierung. Das Profitstreben gerade der multinationalen Konzerne ist die Ursache der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Wir müssen den Kampf um jeden Arbeitsplatz organisieren. Das Ziel Sozialtarifvertrag soll diesen Kampf, der als selbständiger Streik geführt werden muss, verhindern.

22 Millionen Automobilarbeiter weltweit können eine überlegene Kraft werden gegenüber den Autokonzernen, wenn wir zusammen kämpfen und uns nicht spalten lassen.

Warum müssen wir eigentlich immer nur gegen Verschlechterungen, Angriffe auf unsere Löhne und Arbeitsplätze kämpfen? In unserer Gründungsresolution schreiben wir: „Wir wollen ein reiches, würdevolles und gesundes Leben aller Menschen in Einklang mit der Natur - eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung“ Darüber brauchen wir eine breite Debatte. Beteiligt Euch daran.

 

Herzliche und solidarische Grüße

Roger Stamm

i.A. Delegiertenversammlung der Internationalen Automobilarbeiter-Koordination (IAC)

24.6.23

Artikelaktionen