Erfolgreiches bundesweite Delegiertentreffen der Automobilarbeiterkoordination
Wir stellen uns gegen die Aufrüstungspolitik der Bundesregierung auf unserem Rücken. Es wurde von vielen Gesprächen darüber mit Kolleginnen und Kollegen berichtet und dass wir um Klarheit ringen: Wir fördern, dass wir sie für den Widerstand gegen die Weltkriegsgefahr gewinnen, Erklärungen zu verabschieden, wie z.B. der Vertrauenskörper der IGM von Daimler in Wörth. Wir haben beschlossen für die Unterschriftenliste des Inter-Bündnis für eine neue Friedensbewegung zu sammeln. Die gemeinsame Erklärung von IG-Metall-Hofmann und BDI-Präsident Russwurm haben wir scharf kritisiert: „.. diese Sanktionen können auch zu Nachteilen für Deutschland, seine Unternehmen und Beschäftigten führen... Wir sind .. bereit, unseren Beitrag hierfür zu leisten.“ Warum sollten die Arbeiterinnen und Arbeiter und die Angestellten für diesen Krieg bezahlen? Die immens steigende Inflation ist Teil der Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten. Dagegen haben wir über die Forderung nach Lohnnachschlag diskutiert, um diese zu verbreiten. Die Koordinierungsgruppe (KOG) hat im Rechenschaftsbericht Fortschritte in der internationalen Arbeit mit Solidaritätsaktionen und mit einer deutlichen Belebung der Homepage der Automobilarbeiterbewegung festgestellt. Die Opelaner aus Eisenach organisieren einen Gegenbesuch im Mai 2022 bei französischen Automobilern als Solidarität mit dem erfolgreichen internationalen Kampftag gegen die Schließung von Opel/Eisenach. Diese internationalistische kämpferische Bewegung steht im Gegenwind innerhalb der IG Metall. Die Erfolge auf Grundlage des Kampfes werden als Erfolge von Verhandlungen umgedeutet und zugleich Mobbing und antikommunistische Vorbehalte verbreitet. So waren die Berichte aus den Betrieben lebendig, der Erfahrungsaustausch fruchtbar und hat die gemeinsame Kampfmoral gestärkt.
Die Automobil- und Zulieferkonzerne haben trotz bestehender Wirtschafts- und Finanzkrise und Corona-Krise ihre Profite auf dem Rücken der Beschäftigten stark erhöht. VW lässt trotz Krieg in der Ukraine Kabelbäume montieren. Hauptsache die Produktion läuft und der Profit stimmt. Bei Opel Eisenach haben die Beschäftigten nach langem Kampf für 6 Wochen gearbeitet und sind jetzt wieder auf unbestimmte Zeit in Kurzarbeit. Zu den wochenlangen Produktionsstopps hat ein Beitrag zu Recht angeprangert, dass jetzt bei Lieferengpässen die Konzerne Kurzarbeitergeld kassieren. Sie sind es doch die Verlagerungen, Just-in-time-Produktion betrieben haben. Wir müssen fordern, dass sie die Arbeitsausfälle 100% bezahlen. Die Einschränkungen durch die Coronakrise haben die Trägergruppen in der Arbeit Probleme bereitet. Trotzdem haben viele Trägergruppen neue Formen erprobt, mit den Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu bleiben, wie Treffen im Freien mit kulturellen Angeboten für die ganze Familie, Intensivierung von persönlichen Kontakten. Wir fordern auf, neue und junge Kolleginnen und Kollegen für die Automobilarbeiterbewegung und für die Arbeit der Koordinierungsgruppe zu gewinnen.
Obwohl die Situation und Probleme mit denen sich die Kolleginnen und Kollegen in den Konzernen und einzelnen Betrieben auseinandersetzen verschieden sind, hat die Versammlung am Ende der Diskussionen 9 Punkte beschlossen, die wir den Trägergruppen zur koordinierten Arbeit in den nächsten Monaten vorschlagen.
Noch mehr kurze und lebendige Berichte auf unserer Homepage helfen, unsere Erfahrungen dabei zu verbreiten und voneinander zu lernen.
Zum 1. Mai hat die Internationale Koordinierungsgruppe (ICOG) ein Plakat und einen Aufruf erstellt (auf der Homepage). Organisiert einen kämpferischen 1.Mai.
Wir freuen uns auf eure Berichte!
Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination in Deutschland
In der Diskussion einigten sich die Delegierten auf 9 Punkte, die sie den Trägergruppen für die weitere Arbeit vorschlagen:
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Wir wollen die internationale Koordinierung höherentwickeln, bestehende Kontakte festigen und neue Kontakte knüpfen. Gerade heute, angesichts des Krieges hat der Aufbau und die Förderung einer internationalen, antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront eine besondere Bedeutung.
Wir wollen gemeinsam mit den Trägergruppen die bisherigen Partnerschaften mit Kollegen eines Landes prüfen und gegebenenfalls gemeinsam neu festlegen. Und dabei auch die Zusammenarbeit mit der internationalen Koordinierungsgruppe (ICOG), insbesondere mit den Mitgliedern der ICOG aus Deutschland, weiter entwickeln und festigen.
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Wir beteiligen uns weiter aktiv an die Auseinandersetzungen in den Gewerkschaften , wie die Resolution des Vertrauenskörpers der IGM bei Daimler/ Wörth zum Krieg oder bei der Vorbereitung des 1.Mai, um dabei von den fortgeschrittensten Erfahrungen der Kollegen zu lernen.
Verbreiten wir die Spendensammlung von Solidarität International für die ukrainischen Kollegen mit dem Aufruf auf unserer Homepage, 1% des Lohns zu spenden.
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Wir machen Werbung für die 3. Weltfrauenkonferenz vom 3. - 10. September 2022 in Tunesien. Wir wollen noch mehr Frauen aus der Autoindustrie für unsere Bewegung und die aktive Beteiligung an der Vorbereitung und Durchführung der Weltfrauenkoferenz gewinnen. Gegebenenfalls fördern wir auch deren Teilnahme durch finanzielle Unterstützung. Dazu schlagen wir jeder Gruppe vor, sich eine konkrete Aufgabe vorzunehmen. In Deutschland rufen wir am 25. November zum " internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" und zum 8. März 2023 auf und beteiligen uns an örtlichen Aktionen.
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Gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten treten wir für einen Lohnnachschlag ein, verbreiten dafür die Aufkleber und für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich und gestalten aktiv, den 1. Mai. Machen wir in der Tarifrunde unsere eigene Rechnung auf.
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Wir wollen neue Kräfte, jüngere Kolleginnen und Kollegen gewinnen. Gemeinsam, Jung und Alt für eine bessere Zukunft. Wir unterstützen das Pfingstjugendttreffen im Juni in Gelsenkirchen. Wir wollen dort mit einem Aktionsstand des IAC, Jugendliche für die IAC-Bewegung mobilisieren.
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Wir wollen die internationalen Kampftage gemeinsam mit den Kollegen in anderen Ländern vorbereiten und durchführen. Den 1. Mai, den Antikriegstag am 1. September, den "internationalen Kampftag zur Rettung der Umwelt", im November.
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Für 2023 schlagen wir vor, für die 3. internationale Bergarbeiterkonferenz, vom 31. August bis 3. September in Thüringen, zu mobilisieren und die Kollegen dort aktiv in der Durchführung zu unterstützen
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Wir treten offensiv gegen antikommunistisches Mobbing auf, gegen die Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen die MLPD und machen uns für die Wiederaufnahme von Volker Kraft Stuttgart und andere in die IGM stark
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Wir bereiten rechtzeitig den IGM-Gewerkschaftstag 2023, vor, u.a. für die Forderung nach einem vollständigen und allseitigen gesetzlichen Streikrecht und gegen Faschisten in den Betrieben.
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