General Motors Indien entlässt illegal 1.086 Beschäftigte
Dokumentiert aus IndustriAll, eigene Übersetzung: 28. Juli 2021 General Motors hat in seinem Werk Talegaon in der Nähe von Pune, Indien, am 12. Juli alle 1.086 gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten entlassen, nachdem sie das vom Unternehmen angebotene Programm zum freiwilligen Ausscheiden aus dem Unternehmen (VSS) nicht angenommen hatten. General Motors ist dabei, sein Werk in Pune an Great Wall Motors, ein chinesisches Unternehmen, zu verkaufen.
Die Beschäftigten von General Motors India weigerten sich, das ihnen von dem Unternehmen aufgezwungene VSS-Angebot anzunehmen. Die Beschäftigten werden von der General Motors India Employees Union vertreten, die der IndustriALL Global Union-Mitgliedsorganisation Shramik Ekta Mahasangh (SEM) angehört.
Zuvor hatte das Unternehmen eine Frist bis zum 4. Juli für die Annahme des VSS gesetzt, und etwa 30 Prozent der Gesamtbelegschaft akzeptierten diesen Plan. Gewerkschaftsmitglieder berichteten, dass die meisten Beschäftigten, die nach der Schließung des GM-Werks Halol in Gujarat im Jahr 2017 in das Werk in Pune versetzt wurden, das VSS-Angebot angenommen haben. Am 12. Juli entließ das Unternehmen 1.086 Beschäftigte, die das VSS-Angebot nicht angenommen hatten, und zahlte ihnen buchstäblich eine magere Abfindung direkt auf ihre Bankkonten und nannte dies eine vollständige und endgültige Abfindung. Vor der Maßnahme wurde keine vorherige Genehmigung der Regierung des Bundesstaates eingeholt, wie dies nach indischem Recht vorgeschrieben ist, so dass sie illegal ist.
Die Gewerkschaft hat die Entscheidung des Unternehmens am 15. Juli vor dem Arbeitsgericht von Maharashtra angefochten und das Gericht aufgefordert, die Entlassungen und den Verkauf der Fabrik auszusetzen. Am nächsten Tag hielt das Gericht eine dringende Anhörung ab, und die Unternehmensleitung verpflichtete sich, den Verkaufsprozess bis zum 3. August nicht fortzusetzen und bis dahin eine formelle Antwort einzureichen. Die GM-Geschäftsführung hat die Produktion im Werk in Pune seit Dezember 2020 eingestellt.
Dilip Pawar, Präsident von SEM, sagte,
"Die GM-Beschäftigten in Indien befinden sich in einer sehr schwierigen Situation aufgrund der illegalen Entlassungen, die mit der Absicht durchgeführt wurden, die Beschäftigten zu zwingen, niedrigere Abfindungen zu akzeptieren. Wir haben das Management von General Motors aufgefordert, eine angemessene Abfindung zu zahlen oder das Arbeitsverhältnis mit dem potenziellen Käufer des Werks fortzusetzen. Diese Arbeiter haben den größten Teil ihres Arbeitslebens in diesem Unternehmen verbracht und verlangen eine würdige Lösung. Die Beschäftigten von GM India werden alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um zu ihrem Recht zu kommen".
Apoorva Kaiwar, IndustriALL-Regionalsekretär für Südasien, sagte dazu,
"Der anhaltende Arbeitskampf im General Motors Werk Talegaon ist sehr besorgniserregend. Die Probleme hätten mit der Gewerkschaft besprochen werden müssen, bevor solche Maßnahmen ergriffen wurden. Solche einseitigen Entscheidungen verstoßen gegen die etablierten Grundsätze der Arbeitsbeziehungen, und die Unternehmensleitung sollte in Absprache mit den Gewerkschaften eine für beide Seiten akzeptable Lösung finden."
Solidaritätserklärungen bitte zur Weiterleitung über icog@iawc.info
Link zum Artikel in Englisch:
http://www.industriall-union.org/general-motors-india-illegally-retrench-1086-workers
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