OPEL EISENACH - SOLIDARITÄT HAT GESIEGT ! - BETRIEBSRATSWAHLEN 2022 - COVID GESUNDHEITSSCHUTZ GEHT UNS ALLE AN

16.12.2021 aktualisiert: Der Stellantis-Chef Tavares musste nachgeben und kleinlaut verkünden, dass die Produktion im OPEL-Werk Eisenach ab Januar wieder aufgenommen wird und dass Eisenach und Rüsselsheim im Opel-Konzern bleiben!

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Der Solidaritätskreis in Eisenach bewertet: „Von wegen, jeder stirbt für sich alleine: Der Aktionstag am 29. Oktober in Eisenach war der Beweis, dass der gemeinsame Kampf möglich ist, über Konzerngrenzen und Ländergrenzen hinweg, mit den Kolleginnen und Kollegen von VW, von Daimler und aus acht französischen Werken. Am stärksten war Sochaux vertreten, das angebliche „Gewinnerwerk“, wenn Eisenach geschlossen würde. Arbeitereinheit gewinnt!“ Das zeigt, mit der internationalen Automobilarbeiterkoordination und kämpferischer Solidarität wie der IG Metall Kolleginnen und Kollegen von VW Zwickau und anderer Betriebsabordnungen, können wir die Arbeiterbewegung stärken. Wir haben länderübergreifend die internationalen Verbindungen hergestellt und vertieft, Unterschriften in und vor den Betrieben gesammelt, Spenden gesammelt. Der Solidaritätskreis weist darauf hin: „Wir bleiben gleichzeitig auf der Hut, denn der Rückzieher von Tavares bedeutet nicht, dass er seine Ziele aufgibt.

Herzlichen Glückwunsch und Danke an alle Unterstützer!

Die Betriebsratswahlen im Frühjahr 2022 stehen an, in vielen Betrieben ist die Listenaufstellung schon fortgeschritten. Gerade für die kommenden Zeiten ist es wichtig kämpferische Betriebsräte aufzustellen und zu wählen. Dazu dürfen sie sich von den Fesseln des reaktionären Betriebsverfassungsgesetzes nicht knebeln lassen, sondern müssen diese geschickt umgehen. Statt als Co-Manager die Profitpläne der Konzernbosse mitzutragen sollen sie eintreten für den gewerkschaftlichen und selbständigen Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, für konsequenten Umwelt- und Gesundheitsschutz. Teilweise polarisiert die Debatte um das Scheitern des bürgerlichen Corona-Krisenmanagements und die Unzufriedenheit mit dem Co-Management mancher Betriebsräte. Dies nutzen faschistische Kräfte bei der Betriebsratswahl um Einfluss in den Betrieben zu bekommen. Wie aus Ostdeutschland berichtet wird und in den Daimler Werken durch "Zentrum Automobil", sind dann Gewerkschaften und „Linke“ der Hauptgegner – nicht die Monopole. Vermeintliche Kritik am Co-Management der IG-Metall-Führung mündet in reaktionärste, arbeiter- und gewerkschaftsfeindliche Positionen: Gewerkschaften sollten sich um Erhalt von Arbeitsplätzen ausschließlich in der „deutschen Volkswirtschaft“ kümmern. In einigen Betrieben will das faschistoide „Zentrum Automobil“ kandidieren. „Kein Platz für Nazis“ unter diesem Motto protestierten Gewerkschafter bei einer Betriebsversammlung von Daimler in Untertürkheim.

Klärt die Kolleginnen und Kollegen auf, keinen Fußbreit den Faschisten! Gib Antikommunismus / Faschismus / Rassismus / Antisemitismus keine Chance, und deswegen oder gerade deswegen müssen die undemokratischen Unvereinbarkeitsbeschlüsse in der IG Metall weg und ausgeschlossene Kolleginnen und Kollegen rehabilitiert werden. Wer für den Sozialismus ist und am konsequentesten gegen den Kapitalismus eintritt, hat seinen Platz in einer Einheitsgewerkschaft.

In zahlreichen Werken soll es mehrere Listen zur Betriebsrats-Wahl 2022 geben. Dies werten wir als Tendenz der Spaltung in der Belegschaft und hat auch seine Ursache im Handeln einiger Betriebsratsvorsitzender. Denn die Belegschaften stehen der Macht von großen Konzernen gegenüber. Dafür ist notwendig, die IG Metall zur Kampforganisation zu entwickeln und dass sich die Betriebsräte in den Dienst einer kämpferischen Belegschaft stellen. Deshalb ist es richtig, dass Kollegen/innen gegen Gemauschel und für demokratische Methoden bei der Listenaufstellung aktiv werden. Treten wir ein für Persönlichkeitswahl und Aufstellung der gewerkschaftlichen Liste in einer Urwahl durch die Mitglieder. Falls es dennoch zur Listenwahl statt Persönlichkeitswahlen kommt, sollten kämpferische Kolleginnen und Kollegen, die aus ihren Bereichen breite Unterstützung haben, auf den vorderen Plätzen platziert werden.

Bei der Coronakrise nimmt die neue Regierung tausende Tote und Langzeitkranke in Kauf, weil sie im Interesse der Monopole konsequente Maßnahmen ablehnt. Die 4. Welle und kommende 5. Welle fordert die Arbeiterbewegung zum Schutz vor Krankheit/Tod und der Kampffähigkeit heraus. Wir unterstützen die Stellungnahme der Betriebsratsliste OFFENSIV (Opel Bochum) vom 25. November 2021:

3G-Regelung im Betrieb: JA zur Impfung! Und JA zur Testung aller Kollegen auf Kosten von Opel!

Seit gestern gilt in allen Betrieben die 3G-Regelung. Das begrüßen wir von OFFENSIV ausdrücklich. Sie ist eine wichtige Maßnahme gegen die Corona-Pandemie und ein Zugeständnis der Regierungen an den wachsenden Protest gegen unzureichenden Gesundheitsschutz. Aber die Regelung kommt viel zu spät, und sie reicht auch nicht!

Geimpfte Kollegen sind deutlich besser geschützt vor schweren Erkrankungen und tragen
nachweislich weniger zur Verbreitung des Virus bei. Deswegen fordern wir dringend jeden
auf, sich impfen zu lassen (außer es gibt medizinische Gründe dagegen)! Trotzdem: Im Interesse einer konsequenten Bekämpfung fordern wir das Angebot täglicher Tests für alle
Kollegen - während der Arbeitszeit und auf Kosten von Opel! Wir fordern außerdem endlich die Bereitstellung der deutlich effektiveren FFP2-Masken sowie die dafür notwendigen Erholzeiten! Für einen kurzzeitigen, vollständigen Lockdown bei voller Weiterzahlung der Löhne und Gehälter!“

Einige Kollegen/innen meinen, dass die Forderung „Testung während der Arbeitszeit und auf Kosten der Firma“ den Ungeimpften entgegenkommen würde. Erstens geht es um die Gesundheit von uns allen, auch Geimpfte können infiziert sein, und wenn die Konzerne die Produktion aufrecht erhalten wollen, haben sie für den Gesundheitsschutz zu sorgen, wie bei Arbeitsschuhen. Das Argument „das ist selbst verursacht“ ist gefährlich, denn morgen könnten die Konzerne einen Skiunfall oder Motorradunfall als „selbst verursacht“ heranziehen, um die Lohnfortzahlung zu streichen. Was anderes ist, diejenigen, die noch nicht geimpft sind zu überzeugen, dass sie sich unsolidarisch verhalten, egoistisch sind, die Gesundheit und das Leben von Kollegen/innen gefährden. Wir kritisieren, wenn IG Metall-Veröffentlichungen (z.B. „Scheibenwischer“ - Daimler Stuttgart) klagen, dass die Regierung die Lasten der Coronakrise auf Betriebe abwälzt und vor einer Impfpflicht warnen. Das ist Wasser auf die Mühlen des faschistoiden „Zentrum“. Das verkennt, dass die Regierungen ganz im Sinne der Monopole handeln, keinen Lockdown machen und jetzt das Impfen angesagt haben, damit die Produktion im Konkurrenzkampf der Finanz-und Wirtschaftskrise weiter läuft. Die Regierung hat allein durch das Kurzarbeitergeld die Konzerne mit Milliarden subventioniert. In Coronazeiten machen die Autokonzerne Supergewinne und wir Beschäftigten machen Minus. Inzwischen ist auch eine Mehrheit dafür, zum Gesundheitsschutz eine Impfpflicht einzuführen! Wir fordern, die Gesundheitschutzmaẞnahmen für alle Kolleginnen und Kollegen während der Arbeitszeit durchzuführen: Testen, Impfen, Boostern – auf Kosten der Profite der Konzerne!

Ein Faktor für das Debakel der Corona-Politik ist die Duldung der Regierungen für die massiv verbreitete ultrareaktionäre und unwissenschaftliche Weltanschauung von Impfgegnern und ihren faschistischen Drahtziehern. Übrigens waren die Faschisten nach 1933 zunächst gegen eine impfpflicht (Impfen sei eine jüdische Rassenschande - https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Pocken-Polio-Corona-Geschichte-des-Impfens-und-seiner-Gegner,impfen446.html Erst mit der direkten Kriegsvorbereitung haben sie bei den Soldaten die Impfpflicht durchgesetzt, um nicht wegen Krankheiten Soldaten zu verlieren.

Sich bestmöglich zu schützen, seine Familie, Freunde und Kolleginnen und Kollegen ist auch Ausdruck der Klassensolidarität! Das Recht der individuellen Freiheit des Einzelnen hat seine Grenzen, wenn ich bewusst das Leben meiner Nächsten und Kollegen gefährde. Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz ist ein erkämpftes Recht, Millionen Arbeiter/innen und Kinder in der Welt, kennen das nicht.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

schreibt uns eure Meinung dazu und berichtet über die Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit euren Kollegen. Wir wollen die Homepage der Automobilarbeiterkoordination besser nutzten, um voneinander zu lernen und unsere Arbeit besser koordinieren zu können.

In diesem Sinne wünschen wir Euch mit Familien / Freunden / Kolleginnen und Kollegen schöne Feiertage und ein gesundes Jahr 2022.

KOG IAC Deutschland

 


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