Protest gegen AfD Wahlkampfauftritt in Herrenberg

am Samstag, 4.9. wollte Alice Weidel ihre völkische, nationalistische AfD Hetze auf dem Herrenberger Marktplatz verbreiten. Doch entschlossener Protest und Widerstand prägten das Bild.

(Korrespondenz)

Rechtes Spitzenpersonal der AfD zum Wahlkampfauftritt in Herrenberg bei Sindelfingen war angereist. Begleitet von lautem Protest waren Weidel, Frohnmaier und Jongen auf dem Marktplatz, mit wenig Zuhöhrern. Etliche Organisationen, Antifa und "Herrenberg bleibt bunt" organisierten Gegenaktionen und Sprechchöre. Ein älterer Herr aus der Stadt ergriff spontan das Wort bei der Gegenkundgebung: "Wer blau (AfD) wählt und aktiv bei denen dabei ist, biegt ganz scharf braun nach rechts ab." Er sei beschämt, dass in seinem Herrenberg so ein Auftritt der AfD stattfindet und er müsse als Antifaschist und Gewerkschafter seine Stimme dagegen erheben und könne niemals schweigen. Sein Beitrag bekam viel Beifall. Empörend war jedoch der Zwischenfall danach: Der Redner wollte auf den Marktplatz zur Eisdiele und zu den dortigen Pressevertretern, etwa 50 Meter entfernt. Dies wurde ihm von einer Polizistin der massiv vertretenen Landesbereitschaftspolizei verboten. Massiv wurde gegen diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit protestiert: Die Polizistin begründete ihre willkürliche Massnahme damit, `er gehöre zur linken Gegenkundgebung`. Nach längerem hin und her wurde der Einsatzleiter herbei zitiert, und hoppla: Auf einmal war der Weg zur Eisdiele doch nicht mehr verboten. Die Massnahme der Polizistin entbehrte jeglicher rechtlichen Grundlage.

Man sah dem Kollegen an, dass das Eis sichtlich schmeckte. Ein nochmaliger Redebeitrag, bei dem er den willkürlichen undemokratischen Auftritt der Polizei auf der Gegenkundgebung anprangerte und zum aktiven Widerstand gegen faschistische Umtriebe aufrief, war dann noch das Sahnehäubchen.

So sieht mutiger, antifaschistischer Widerstand aus. Gerade unter Arbeitern versucht die AfD in trauter Zusammenarbeit mit der Betriebsorganisation `Zentrum Automobil` Einfluß zu gewinnen und antigewerkschaftlich, spalterisches Gift zu streuen. Das Sindelfinger Daimler Werk mit fast 40 000 Beschäftigten liegt in unmittelbarer Nähe.

Deshalb gilt weiterhin: Keinen Fußbreit den Faschisten, nicht auf dem Marktplatz und nicht im Betrieb.

Bericht dazu in Böblinger Kreiszeitung

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