Leserbrief: Corona: Daimler Konzern droht, handelt aber nicht - Verantwortliche im Landkreis fälschen Corona Werte
Zum Schaden der Menschen! Aber der Reihe nach: Im Landkreis Calw rechnete der Verantwortliche einfach anders. In Firmen, in Einrichtungen, wo viele Menschen zusammen leben und arbeiten, wird bei einem Corona Ausbruch "diffuses Geschehen" nach unten bereinigt und mit der Zahl 1 gerechnet, egal wieviel Erkrankte. Dann kann man ja gleich ganze Familien, Straßen oder Ortsteile bei Infektionen nach unten bereinigen. Proteste bewirkten inzwischen, dass dieser Zahlenbetrug in Calw untersagt wurde.
Grund: Die Wirtschaft muss laufen, egal zu welchem Preis. Ich bin natürlich voll und ganz auf der Seite der kleinen Gewerbetreibenden, denen man die Existenz nimmt, die unterstützt werden müssen, während man den großen Konzernen Millionen / Milliarden schenkt. Entweder direkt, wie der Lufthansa, oder wie bei Daimler über Kurzarbeitergeld bis € 800 Millionen. Und jetzt: bei dem Großen, bei Daimler, wird mit dem Arbeitsrecht gedroht.
Und nun Daimler.
In den Samstag - Ausgaben der Tageszeitungen wird berichtet: Daimler verschärft Gangart bei Coronaverstößen....Konzern droht mit dem Arbeitsrecht.
Es nehmen die Infektionen in der Fabrik zu, wen wundert es. Wer auch nur einen Tag in der Fabrik in der Montage gearbeitet hat, es ist im Akkord, in der Gruppenarbeit, im Schichtbetrieb und auch bei der Samstag Arbeit unumgänglich, dass Kolleginnen und Kollegen näher zusammen kommen. Automobilbau bringt zwangsläufig Kolleginnen und Kollegen näher, natürlich auch, wenn Masken getragen werden. Inzwischen berichtete die lokale Presse aus Rastatt, dass 40 neue Corona Fälle im Daimler Werk aufgetreten sind und Kollegen gegen den Konzern schwere Vorwürfe erheben. Am Band können die Abstände nicht eingehalten werden.
Ich finde es schlichtweg unverschämt, wenn ein Konzern mit dem Arbeitsrecht droht. Völlig unverständlich dabei ist mir, dass der Betriebsrat Ton im Ton mit den Daimler Chefs geht. Des Profits Willen, für die Aktionäre muss gearbeitet werden, auch Samstags.
Und die Kolleginnen und Kollegen müssen ihren Lebensunterhalt verdienen. Da kann ein Vorstandsvorsitzender wie Källenius in einem Sonntagsblatt locker tönen, er steuere einen Weltkonzern im Homeoffice.
Es sind die gleichen Kolleginnen und Kollegen der IG Metall, die in vorbildlicher Art und Weise bei den Aktionen in der laufenden Tarifrunde im Betrieb, vor dem Betrieb und bei Kundgebungen alle Gesundheitsschutzmaßnahmen einhalten.
Die " schwarzen Schafe " und Coronaleugner gibt es leider überall und die gehören zur Verantwortung gezogen.
Es sind hier zwei Seiten einer Medaille, die sich in unverantwortlicher Weise gegen den Gesundheitsschutz der Menschen richten. Der Verantwortliche im Landkreis Calw ist ein Zahlendreher, der Vorstandsvorsitzende bei Daimler lässt Akkord arbeiten, und droht Kollegen zu bestrafen. Warum werden die Zahlen der Infektionserkrankungen durch Covid durch den Daimler Konzern nicht veröffentlicht? War nicht jüngst das Gesundheitsamt bei Daimler in Böblingen - Hulb?
Zur Erinnerung an den Daimler Konzern, das System heißt: COVID - Eintrag nach Daimler-Meldekategorie im System SAFE. Warum werden diese Zahlen nicht öffentlich publiziert ?
Wenn ein Profisportler und Millionär erkrankt ist folgen Schlagzeilen, sind das die Kolleginnen und Kollegen nicht wert?
Umfassender Gesundheitsschutz für die Bevölkerung, keine Politik für die Gewinne der Konzerne, Hilfe für die kleinen Firmen, Künstler und Kultur und Gastronomie. Umfassend überall kostenlose Schnelltest, Impfungen bei Hausärzten und in den Betrieben, das ist das Gebot der Stunde.
Wenn es notwendig ist, Lockdown der Großkonzerne, wenn dort Brutstätten der Pandemie sind.
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