Gegen die Spaltung der Daimler Konzernbelegschaft

5. Februar 2021 - Konzernsprecher Daimler der IAC: Teilung in Sparten ist Ausdruck einer tiefen kapitalistischen Wirtschaftskrise - Konzernbelegschaft diskutiert über die Daimler Pläne

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Es war zwar schon fast ein Paukenschlag mit Ansage, doch das Tempo mit dem Källenius den Daimler Konzern aufteilt, verschlägt doch vielen den Atem: Was im November 2019 bei der Holding Gründung noch vehement bestritten wurde, tritt jetzt nach nur einem starken Jahr ein: Der Konzern wird grundlegend aufgeteilt!

Welche Angst muss der Vorstand vor der Kampfkraft der Belegschaft haben, wenn er unter voller Ausnutzung der Corona Gesetze wie z.B. Versammlungseinschränkungen, die Abspaltung von Daimler Trucks/Busse ankündigt. Stecken ihm noch die kämpferischen Aktionen und Pausenversammlungen vom Herbst in den Knochen? Die angedrohte Vernichtung von 30 000 Arbeitsplätzen bei Daimler und Schließung von ganzen Werken waren die Kriegserklärung an die Belegschaft. „Teile und herrsche“ - unter diesem Motto kann der Widerstand gebrochen werden, so ist wohl die Hoffnung des Daimler Vorstands.

Doch diese Daimlerbelegschaft hat schon mehrfach bewiesen: Auch unter schwierigen Bedingungen halten wir zusammen und sind kampfbereit.

Das Werk in Hambach wurde verkauft, das Werk in Iracémapolis, Brasilien, soll geschlossen werden. Motoren- und Komponentenwerke wie Berlin Marienfelde, Hamburg, Kassel…, auch Stuttgart (!) werden angegriffen. Bei LKW und Bussen Personalabbau und Druck. Jüngst die Ankündigung der Verlagerung der E-Achse vom LKW Werk Kassel.

Källenius hat angedeutet, dass auch Hedgefonds einsteigen könnten.

Haben nicht andere Konzernbelegschaften die Erfahrungen hinter sich, dass die Filetstücke behalten werden und alles nicht profitable abgestoßen wird? Beispiele gibt`s genug! Aktuell ja bei Siemens….

 

Heftige Diskussionen in der Belegschaft sind die Folge:

 

- Was bedeutet die Neustrukturierung für die verschiedenen Belegschaften?

- Warum hat der Betriebsrat der Holding Gründung und den jetzigen Plänen zugestimmt?

- Der Verzicht auf Gewinnbeteiligung 2021 wegen Corona sollte die Firma retten, jetzt wird Daimler wieder und weiter umstrukturiert.

- Während Daimler Kurzarbeitergeld aus den Sozialkassen bezieht, werden in Sindelfingen bei der S-Klasse Überstunden und Samstagarbeit trotz Corona lockdown geschruppt – die Milliardenhilfen für die Autoindustrie kommen allein den Aktionären zugute – was ist mit den Beschäftigten?

- Ist nicht die Kraft der Konzernbelegschaft, mit Tarifverbindung, das große Pfand in unseren Händen?

Wir müssen alles daran setzen, die Kraft der starken Konzernbelegschaft zu erhalten und aus zu bauen!

 

Wir freuen uns über Berichte über Diskussionen, die wir gerne veröffentlichen.

 

Im Auftrag der Daimler Sprechergruppe der IAC,

Anke Jäckh

iac-sifi@web.de oder info@iawc.info

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