In der Automobilproduktion im Iran besteht das Risiko, dass die Hälfte der Beschäftigten in der Branche arbeitslos werden.
Korrespondenz von Freunden aus dem Iran: Mindestens 100.000 Arbeiter in der Zuliefererindustrie waren in den ersten sieben Monaten dieses Jahres arbeitslos. Im gleichen Zeitraum wurden 14.000 aus Fabriken entlassen, davon vor kurzem in einer Woche 3.500 von der Firma Cruz. Wenn sich der gegenwärtige Trend fortsetzt, erreicht die Produktion dieses Jahr nur die Hälfte der möglichen Kapazität. Dann werden mindestens die Hälfte der 800.000 Beschäftigten in der Automobilindustrie, etwa 400.000 Menschen arbeitslos sein. Wenn die Probleme dieser Branche nicht angegangen werden, werden viele dort nicht mehr arbeiten können. Die Automobilhersteller werden mit einem Produktionsrückgang von 80 Prozent konfrontiert sein.
Mit der ansteigenden Welle von Arbeitslosigkeit und Entlassungen in der Branche der Auto- und Zulieferindustrie kann die Zahl bis Jahresende (nach Iranischem Kalender in 5 Monaten) bis 450.000 steigen. 50 Werke wurden seit zwei Monaten stillgelegt. Tendenziell nimmt dieser Trend zu. Der Hauptgrund für den Rückgang der Produktion ist der fehlende Zugang dieser Industrien zu den Rohstoffen. Das bezieht sich auf die starke Reduzierung der Auto-Produktion auf Grund der wirtschaftlichen Einkreisung von USA und Europa. Dadurch entstand ein Mangel und eine Verteuerung der Ersatzteile und Rohstoffe. Fast alle Betriebe der Zulieferindustrie und Teilehersteller arbeiten im Auftrag der großen Automobilindustrie. Es gibt einen höheren Import von billigen Autos aus China. Es wirken steigende Steuern und eine Inflation.
Alle Gewerkschaften in Iran, außer die zwei Gewerkschaften Vahed und Haft Tappe, sind verboten, besonders in der Automobilindustrie. Trotzdem bleiben die Arbeiter nicht still. Sie werden immer ihren Proteste in verschiedener Art und Weise zeigen. Sehr selten erreichen sie ihre Forderungen. Die meisten Kämpfe werden niedergeschlagen. Die Aktivisten werden verfolgt, verhaftet oder entlassen. Allein bei Iran Khodro in Teheran mit 54.000 Beschäftigten gab es oft Demonstrationen, besonders zu Löhnen und gegen Entlassungen.
Automobilarbeiter streikten in Täbris im Iran
Die Arbeiter in der „Iran- Khodro“ (Iran Automobil) Fabrik in Täbris streikten am 9. Oktober. Dort sind 1430 beschäftigt. Sie verlangten wegen der Verzögerung die Auszahlung ihrer Löhne und ihre ausstehenden Rückstände.
Es ist in keinem Land vorgesehen, dass die Arbeiter monatelang für ihre Arbeit nicht bezahlt werden. Im System der kapitalistischen Sklaverei werden die Arbeiter überall ausgebeutet. Die Arbeiter sind gezwungen, täglich zu arbeiten, um zu überleben. Die Kapitalisten zahlen nur einen kleinen Lohn aus dem Ergebnis dieser Arbeit, aber im Iran selbst diesen nicht! Sie zahlen monatelang keine Löhne. In einigen Fällen wurden die Löhne der Arbeiter gar nicht gezahlt.
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