Entlarvt: Bei VW gehen beim Umgang mit Corona Profite vor Gesundheitsschutz
Ein Kollege hatte nach zwei Tagen Krankmeldung seinen positiven Befund erfahren und abends mitgeteilt. 12 Stunden unternahm VW nichts zum Gesundheitsschutz der anderen Kollegen. Es hieß nur, alle sollten nun ihre Masken tragen. Die Kollegen, die vor kurzem noch mit dem Erkrankten eng zusammen gearbeitet hatten, erfuhren bei Arbeitsbeginn am nächsten Tag davon. Kollegen, die ohne Abstand und Maske mit dem Erkrankten zusammen gearbeitet hatten, sollten sich melden und wurden isoliert; dies erst nach Drängen der Kollegen. Die Befragung zum Kontakt mit dem Erkrankten und dem eigenen Befinden waren äußerst oberflächlich. Der Werksarzt hatte per Skype, statt wie vorgeschrieben nach einer persönlichen Visite, das Weiterarbeiten angeordnet. Die anderen Kollegen, die z.B. gemeinsam im Pausenraum mit dem erkrankten Kollegen gesessen hatten, waren verunsichert und wütend.
Zu Recht waren die Kollegen der Montagelinie aufgebracht darüber, wie ihr Gesundheitsschutz von VW zu Gunsten der Profite aufs Spiel gesetzt wird. Sie verlangten zur Klärung ein Gespräch mit dem Abteilungsleiter und dem Werksarzt, äußerten ihre Kritik am falschen Vorgehen von VW und stellten ihre Fragen zum Gesundheitsschutz. Nach der Zusicherung, VW würde sich konsequenter an den Gesundheitsschutz halten, nahmen die Kollegen nach etwa einer halben Stunde ihre Arbeit wieder auf.
Offensichtlich geht es VW darum, die Produktion möglichst ungestört fortzusetzen. Dabei hat VW offenbar nur die Profite im Kopf und geht mit dem Gesundheitsschutz mindestens grob fahrlässig um. VW hat sich durch sein Verhalten selbst entlarvt, verkauft es sich doch in der Öffentlichkeit als vorbildlicher Betrieb bei der Einhaltung es Gesundheitsschutz.
Hannover, 2.11.2020
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