Automobilarbeiter kämpfen international gegen Massenentlassungen

Aus dem "Rode Morgen" Niederlande vom 1.11.2020: Die Automobilarbeiter stehen an der Spitze des Kampfs der internationalen Arbeiterklasse. Das war zum Beispiel entscheidend in Brasilien, wo ein unbefristeter Streik bei Renault im Juli dazu führte, dass 747 Kollegen nicht entlassen wurden. Und bei Nissan in Barcelona, wo ein Streik von fast 100 Tagen die Schließung der Fabrik verhinderte. In Deutschland kämpfen derzeit Kollegen von Daimler gegen angekündigte Massenentlassungen. Daimler (Mercedes) will Fabriken in Deutschland mit 2500 Arbeitern in Berlin und mit 4000 in Stuttgart schließen und sie lassen die Produktion mit niedrigeren Löhnen woanders durchführen.

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Internationale Autounternehmen versuchen die Lasten der Wirtschaftskrise durch Massenentlassungen und Lohnkürzungen auf die Arbeiter abzuwälzen.

Die Arbeiter bei VDL / Nedcar (in den Niederlanden) sollen sich auf das Ende der BMW-Produktion in Born bis 2023 vorbereiten Das heißt, dass die Arbeitsplätze von 4.500 Kollegen dort auf dem Spiel stehen.

Dieter Schweizer von der Internationalen Koordierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiter-Koordination berichtete dem „Rode Morgen“ am 16. Oktober:

Letzte Woche gab es in Deutschland mehrere große Proteste mit Tausenden von Teilnehmern gegen Entlassungen und Arbeitsplatzverluste. Am 8. Oktober bei Daimler, dann mehrere Pausenversammlungen in verschiedenen Daimler-Werken bei Opel und Ford. Letzteres in Solidarität mit dem Kampf der Daimler-Kollegen. In Bayern gab es in mehreren Zentren Gewerkschaftsproteste, bei MAN, Schäffler, SKF und so weiter. Heute demonstrierten 3.000 Stahlarbeiter in Düsseldorf. “

Automobilarbeiter organisieren sich international in einer Konferenz von Automobilarbeitern. Dort werden Erfahrungen ausgetauscht und Vereinbarungen über Grenzen hinweg getroffen, um einander zu unterstützen im Kampf gegen Massenentlassungen,- zur Verkürzung der Arbeitszeit und Verbesserung von Einkommen, Arbeitsbedingungen und zur Perspektive einer gerechten Gesellschaft.

Im Februar dieses Jahres fand in Südafrika die 2. Internationale Automobilarbeiter-Konferenz (IAC) statt.

Der „Rode Morgen“ schickte eine Grußbotschaft an die deutschen Delegierten zum Treffen der IAC am 18. Oktober in Gelsenkirchen.

Die großen Monopolbetrieben wollen die Krisenlasten an die Arbeiter weitergeben. Eine gute Forderung dagegen ist die 30-Stunden-Woche mit voller Bezahlung. Internationale Einheit und gemeinsamer Kampf von alle Arbeitern - für Jobs und gegen die Abwälzung von Krisenlasten: Das macht uns stark!"

Für weitere Informationen: automotiveworkers.org/en


Rode Morgen 1. November 2020

 

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