MAN Trucks & Bus: Provokative Kriegserkärung an die Arbeiter!
Auf dem MAN-Aktionstag in Nürnberg, der vor Kurzem stattfand (rf-foto)
In der vergangenen Woche fanden an allen Standorten der VW-Tochter „MAN Truck & Bus“ Protestaktionen gegen die Pläne des MAN-Vorstandes statt, 9500 Arbeitsplätze der weltweit 36.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Das ist jeder vierte Arbeitsplatz. Teil der Pläne ist u. a. die Schließung der Werke in Plauen (150 Beschäftigte), in Wittlich (90 Beschäftigte) und Steyr/Österreich (2200 Beschäftigte). Jetzt geht MAN zur offenen Provokation über. Die betrügerische Zusage, bis 2030 auf betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen zu verzichten, ist hinfällig!
Das heißt, ab dem 1.Januar sind bereits flächendeckende Massenentlassungen möglich, spätestens ab Oktober 2021! „MAN Truck & Bus“ ist Tochter der VW-Nutzfahrzeugholding Traton. VW-Chef Herbert Diess verteidigte auf der Online-Hauptversammlung das Vorgehen bei MAN. Die großbürgerliche Frankfurter Allgemeine Zeitung kommentiert heute: „Die Maßnahme des Vorstands, die mit dem Konzern abgestimmt sein wird, kommt einer Kriegserklärung gleich. Das Ultimatum hat damit über MAN hinaus Folgen für VW. (…) Es scheint, als würde MAN zum Versuchsobjekt werden, inwieweit neue Spielregeln im Umgang mit Mitarbeitern formuliert werden… Das kann sogar über den VW-Konzern hinaus auf viele krisengeschüttelte Unternehmen gerade in der Autoindustrie ausstrahlen.“
Hintergrund der verschärften Gangart ist die Vertiefung der Weltwirtschafts- und Finanzkrise in Wechselwirkung mit der weltweiten Corona-Pandemie und mit verschiedenen Strukturkrisen, wie die Umstellung auf alternative Energien. So ist der LKW-Markt 2020 in den USA um 32 Prozent und in Europa um 30 Prozent eingebrochen. Nur China rechnet 2020 mit einem Plus von drei Prozent, was vor allem eine Folge der staatlichen Subventionen für das Baugeschäft ist! Diess von VW machte klar, dass es vor allem um die Profitsteigerung geht. Die jetzige operative Rendite von (offiziell!) drei Prozent ist ihm zu wenig Der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh reagierte auf die Kündigung des Vertrages mit „Entsetzen“: „Das Aufkündigen der Beschäftigungssicherung ist ein Bruch mit der Kultur in unserem Unternehmen. Es handelt sich hierbei um einen Angriff auf die gesamte Volkswagen-Familie.“ Diese VW-Familie hat es noch nie gegeben und ihr „Mythos“ ist inzwischen bei der Mehrheit der VW-Kolleginnen und Kollegen unten durch. Das Entsetzen von Bernd Osterloh gilt dem Scheitern der Politik der Klassenzusammenarbeit in Form der Beschäftigungs- und Standortsicherungsverträge. Die Betriebsgruppen der MLPD weisen seit Jahren darauf hin, dass diese hehren Zusagen das Papier nicht wert sind, auf denen sie stehen. Alle diese Verträge beinhalten sogenannte „Schlechtwetter-Paragrafen“. Diese erlauben es den Monopolen z. B. bei Änderung der „wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ die Verträge zu kündigen. Während solche Verträge die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Flexibilisierung der Arbeit, Lohnzugeständnisse und Abbau sozialer Errungenschaften für die Kolleginnen und Kollegen beinhalten, stehen die Zusagen der Konzerne alle unter Vorbehalt und können jederzeit gekündigt werden!
Der Vorstand des Fahrzeugbauers MAN stellt der Belegschaft und der IG Metall ein Ultimatum: Nur wenn der Betriebsrat und die IG Metall bis zum Jahresende auf die Forderungen des Vorstandes eingingen, könnten die Verträge „ganz oder teilweise“ wieder in Kraft treten. Bernd Osterloh und der MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris erklärten sich trotz der Kündigung zu Verhandlungen ohne Kampf bereit: „Wir haben kein Interesse an Eskalation“, so Stominiaris. Die Eskalation ist doch längst da! Statt auf diese Kriegserklärung mit Beschwichtigungspolitik zu reagieren, muss es jetzt heißen: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil! Mit Erpressern verhandelt man nicht! Für einen konzernweiten Kampf der MAN-Belegschaften im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht! Die Kolleginnen und Kollegen bei Daimler, VW, Opel, Conti, Stahl usw. stehen alle vor dergleichen Herausforderung. Gerade darin liegt aber auch die große Chance, nicht nur konzernweit, sondern konzernübergreifend den Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch Monopole und Regierung zu führen. Dazu braucht es die IG Metall als Kampforganisation. Dazu braucht es auch eine gestärkte MLPD, die Arbeiterpartei, die über das Know-how für Arbeiterkämpfe verfügt, international vernetzt ist, keinerlei Rücksicht auf Pöstchen o. ä. nimmt. Die Kriegserklärung des MAN-Vorstands kann nur mit einem konzernweiten Kampf und Streik zurückgeschlagen werden!
Gemeinsam gegen die Abwälzung der Krisenlasten! Schluss mit dem Krisenchaos – Vorwärts zum echten Sozialismus.
In der vergangenen Woche fanden an allen Standorten der VW-Tochter „MAN Truck & Bus“ Protestaktionen gegen die Pläne des MAN-Vorstandes statt, 9500 Arbeitsplätze der weltweit 36.000 Arbeitsplätze zu vernichten. Das ist jeder vierte Arbeitsplatz. Teil der Pläne ist u. a. die Schließung der Werke in Plauen (150 Beschäftigte), in Wittlich (90 Beschäftigte) und Steyr/Österreich (2200 Beschäftigte). Jetzt geht MAN zur offenen Provokation über. Die betrügerische Zusage, bis 2030 auf betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen zu verzichten, ist hinfällig!
Das heißt, ab dem 1.Januar sind bereits flächendeckende Massenentlassungen möglich, spätestens ab Oktober 2021! „MAN Truck & Bus“ ist Tochter der VW-Nutzfahrzeugholding Traton. VW-Chef Herbert Diess verteidigte auf der Online-Hauptversammlung das Vorgehen bei MAN. Die großbürgerliche Frankfurter Allgemeine Zeitung kommentiert heute: „Die Maßnahme des Vorstands, die mit dem Konzern abgestimmt sein wird, kommt einer Kriegserklärung gleich. Das Ultimatum hat damit über MAN hinaus Folgen für VW. (…) Es scheint, als würde MAN zum Versuchsobjekt werden, inwieweit neue Spielregeln im Umgang mit Mitarbeitern formuliert werden… Das kann sogar über den VW-Konzern hinaus auf viele krisengeschüttelte Unternehmen gerade in der Autoindustrie ausstrahlen.“
Hintergrund der verschärften Gangart ist die Vertiefung der Weltwirtschafts- und Finanzkrise in Wechselwirkung mit der weltweiten Corona-Pandemie und mit verschiedenen Strukturkrisen, wie die Umstellung auf alternative Energien. So ist der LKW-Markt 2020 in den USA um 32 Prozent und in Europa um 30 Prozent eingebrochen. Nur China rechnet 2020 mit einem Plus von drei Prozent, was vor allem eine Folge der staatlichen Subventionen für das Baugeschäft ist! Diess von VW machte klar, dass es vor allem um die Profitsteigerung geht. Die jetzige operative Rendite von (offiziell!) drei Prozent ist ihm zu wenig Der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh reagierte auf die Kündigung des Vertrages mit „Entsetzen“: „Das Aufkündigen der Beschäftigungssicherung ist ein Bruch mit der Kultur in unserem Unternehmen. Es handelt sich hierbei um einen Angriff auf die gesamte Volkswagen-Familie.“ Diese VW-Familie hat es noch nie gegeben und ihr „Mythos“ ist inzwischen bei der Mehrheit der VW-Kolleginnen und Kollegen unten durch. Das Entsetzen von Bernd Osterloh gilt dem Scheitern der Politik der Klassenzusammenarbeit in Form der Beschäftigungs- und Standortsicherungsverträge. Die Betriebsgruppen der MLPD weisen seit Jahren darauf hin, dass diese hehren Zusagen das Papier nicht wert sind, auf denen sie stehen. Alle diese Verträge beinhalten sogenannte „Schlechtwetter-Paragrafen“. Diese erlauben es den Monopolen z. B. bei Änderung der „wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ die Verträge zu kündigen. Während solche Verträge die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Flexibilisierung der Arbeit, Lohnzugeständnisse und Abbau sozialer Errungenschaften für die Kolleginnen und Kollegen beinhalten, stehen die Zusagen der Konzerne alle unter Vorbehalt und können jederzeit gekündigt werden!
Der Vorstand des Fahrzeugbauers MAN stellt der Belegschaft und der IG Metall ein Ultimatum: Nur wenn der Betriebsrat und die IG Metall bis zum Jahresende auf die Forderungen des Vorstandes eingingen, könnten die Verträge „ganz oder teilweise“ wieder in Kraft treten. Bernd Osterloh und der MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris erklärten sich trotz der Kündigung zu Verhandlungen ohne Kampf bereit: „Wir haben kein Interesse an Eskalation“, so Stominiaris. Die Eskalation ist doch längst da! Statt auf diese Kriegserklärung mit Beschwichtigungspolitik zu reagieren, muss es jetzt heißen: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil! Mit Erpressern verhandelt man nicht! Für einen konzernweiten Kampf der MAN-Belegschaften im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ein vollständiges und allseitiges gesetzliches Streikrecht! Die Kolleginnen und Kollegen bei Daimler, VW, Opel, Conti, Stahl usw. stehen alle vor dergleichen Herausforderung. Gerade darin liegt aber auch die große Chance, nicht nur konzernweit, sondern konzernübergreifend den Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch Monopole und Regierung zu führen. Dazu braucht es die IG Metall als Kampforganisation. Dazu braucht es auch eine gestärkte MLPD, die Arbeiterpartei, die über das Know-how für Arbeiterkämpfe verfügt, international vernetzt ist, keinerlei Rücksicht auf Pöstchen o. ä. nimmt. Die Kriegserklärung des MAN-Vorstands kann nur mit einem konzernweiten Kampf und Streik zurückgeschlagen werden!
Gemeinsam gegen die Abwälzung der Krisenlasten! Schluss mit dem Krisenchaos – Vorwärts zum echten Sozialismus.
https://www.rf-news.de/2020/kw40/provokative-kriegserklaerung-an-die-arbeiter
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