Gegen die Massenentlassungen von Renault, volle Unterstützung der Internationalen Automobilarbeiterkoordination für die streikenden Arbeiter in Brasilien!

In Brasilien stimmten die Arbeiterinnen und Arbeiter einem unbefristeten Streik gegen 747 Entlassungen zu, die der Automobilkonzern Renault in Paraná, São José dos Pinhais, angekündigt hat.

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Am Freitag (17.) informierte das Unternehmen über die Streichung der dritten Schicht und die Eröffnung eines Plans für freiwillige Entlassungen, der dann von den Beschäftigten abgelehnt wurde, die die Eröffnung von Verhandlungen forderten. Am Dienstag (21) entschied das Unternehmen jedoch einseitig über die Streichung und gewährte allen Beschäftigten bezahlten Freistellung, um das Werk für die Arbeit in zwei Schichten umzustellen.

Dies war eine Taktik, die das Unternehmen in der ganzen Welt anwendet und die als Entschuldigung die gegenwärtige Situation der durch Covid-19 verursachten Gesundheitskrise benutzt. Aber die Wahrheit ist, dass es sich um einen überall angewendeten Plan handelt. In Brasilien und in anderen Ländern wurden Entlassungen ins Rampenlicht der aktuellen Pandemie gerückt. Aber es ist bekannt, dass dies die Folge anderer Pläne ist, wie z.B. die Notwendigkeit, dass einige der Werke, vor allem in Europa, intensiver an der Produktion von Elektroautos arbeiten müssen. Im Mai dieses Jahres teilte der Automobilkonzern in einer Erklärung mit, dass die geplanten Entlassungen "im Einklang mit dem vom Renault-Konzern im Mai angekündigten und für die ganze Welt gültigen Kostensenkungsprogramm" stehen würden. Von den 15.000 Arbeitsplätzen, die der Automobilkonzern abzubauen beabsichtigt (8% der Gesamtzahl der Beschäftigten weltweit), befinden sich mehr als 4.000 in Frankreich, dem Hauptsitz des Unternehmens.

In Brasilien erfolgt die Massenentlassung trotz der Steueranreizprogramme, die das Unternehmen in den letzten Jahren von der Regierung des Bundesstaates erhalten hat, sowie nach Abschluss von Vereinbarungen auf der Grundlage des MP 936 der Regierung von Jair Bolsonaro, die Gehaltskürzungen ermöglichen. Der französische Automobilkonzern, der seit einiger Zeit unter Instabilität leidet und in die Skandale um den Exekutivdirektor Carlos Ghosn verwickelt war, der 2018 des Fehlverhaltens im Finanzbereich des Unternehmens beschuldigt wurde, legte seinen Kürzungsplan vor, kurz nachdem sein Partner Nissan die ersten Verluste seit einem Jahrzehnt bekannt gegeben hatte.

Die Arbeiter können nicht für jede Art von Krise aufkommen, nur damit große Unternehmen Jahr für Jahr exorbitante Gewinne machen!

Außerdem darf eine neue Produktionsstruktur, wie zum Beispiel die von Elektroautos, nicht zu Massenentlassungen führen. Und gegen diesen Angriff ist als Begründung die Verteidigung der Umwelt nicht akzeptierbar.Die ICOG steht dazu und unterstützt die Forderung nach einem Ende der Entlassungen und der ständigen Drohungen gegen Automobilarbeiter weltweit!

Die 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz in Südafrika im Februar 2020 hat ein Internationales Kampfprogramm verabschiedet, das als eine Hauptforderung die Arbeitszeitverkürzung für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich aufstellt.

Es ist notwendig, die Kämpfe gegen diese Angriffe auf die Arbeiterklasse internationalistisch und mit Haltung zu stärken.

 

Mit solidarischen Grüßen

Ed Cubelo (Philippinen), Dieter Schweizer (Deutschland)

Koordinatoren der ICOG


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