Solidarität mit den Protestbewegungen gegen Rassismus in den USA und weltweit
Besonders empörend ist die Drohung Trumps, in den USA das Militär zur Niederschlagung der berechtigten Proteste einzusetzen.
Gleichzeitig übernahmen die meisten Demonstranten große Verantwortung für den Gesundheitsschutz aufgrund der Gefährdung durch Covid-19, nutzten Mund-Nase-Schutz und hielten Abstand, soweit das möglich war.
International hat sich innerhalb weniger Tage eine neue gesellschaftrliche Bewegung gegen Rassismus entwickelt. Diese unterstützen wir mit vollen Kräften. Wir kämpfen nicht nur in den Betrieben der Automobil- und Zulieferer, sondern in der ganzen Gesellschaft gegen Rassismus und Unterdrückung. Es geht aber darum die Ursachen von Spaltung und Hetze aufzudecken, um diese überwinden zu können..
Das Ausspielen gegeneinander verschiedener Konzernbelegschaften in verschiedenen Ländern kennen wir seit der Internationalisierung der Produktion in den 90er Jahren. Nationalismus, Betriebsegoismus und Sozialchauvinismus wird geschürt. Abgelenkt wird von den wirklichen Ursachen von Armut und Arbeitslosigkeit. Es geht in Wirklichkeit um ein Oben und Unten, um den Klassenkampf zwischen Kapital und Arbeiterbewegung, gegen das weltweit herrschende imperialistische Wirtschaftssystem.
Rassismus gibt es nicht nur in den USA. Rassismus ist ein Ausdruck der Rechtsentwicklung und Faschisierung der Regierungen. Er soll die Arbeiterbewegung spalten und damit schwächen. Rassismus dient der kapitalistischen Herrschaft, mit der Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiter durch die internationalen Konzerne. Deshalb ist der Kampf gegen Rassismus ureigenstes Interesse der kämpferischen Arbeiterbewegung und war auch auf unserer 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz im Februar 2020 in Südafrika ein großes Thema. Kollegen aus Südafrika berichteten: „Viele von uns haben unter Mandela gekämpft, und wir haben uns von der weißen Herrschaft befreit. Aber der Rassismus ist noch da, am Arbeitsplatz und außerhalb. Viele Weiße nehmen nicht an den Kämpfen der Arbeiter teil. Manche organisieren sich in ihren eigenen rassistischen Organisationen; sie wollen sich nicht mit Schwarzen vermischen. Wir möchten, dass die internationale Gemeinschaft das sieht und uns in diesem Kampf gegen den Rassismus hilft in Südafrika“.
Im „Internationalen Kampfprogramm der Automobilarbeiter*innen und ihrer Familien“, das wir auf der Konferenz einstimmig beschlossen haben, heißt es: „Kein Fußbreit den reaktionären und faschistischen Kräften in den Betrieben! Verbot aller faschistischen Organisationen, Parteien und ihrer Propaganda! Zusammenarbeit mit anderen Bewegungen im Kampf gegen Faschismus und gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen. Wir werden keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Ideologie, Religion, Herkunft oder Fähigkeit akzeptieren. Wir führen an all diesen Fragen einen Kampf um die Denkweise unter den Arbeiter*innen.“
Da immer mehr Menschen berechtigt das ganze kapitalistische System in Frage stellen, schießt sich Trump jetzt auf „die Antifa“ und sogenannte „Linksextreme“ ein. Die Internationale Automobilarbeiterkonferenz einigte sich auf eine klare Positionierung gegen solche Hetze und weist auf eine weitergehende Perspektive: „Wir bleiben beim Kampf um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht stehen, Wir wollen ein reiches, würdevolles und gesundes Leben aller Menschen in Einklang mit der Natur – eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, weil eine andere Welt möglich ist.“
Im Kampfprogramm wird dazu die Schlussfolgerung gezogen:
„Wir brauchen eine Strategiedebatte in den Autobelegschaften über antikapitalistische, gesellschaftliche und sozialistische Alternativen – gegen jede antikommunistische, antirevolutionäre und anti-antikapitalistische Stimmungsmache.“
In diesem Sinne: Black Lives Matter - Kampf dem Rassismus, Faschismus und Imperialismus - Hoch die internationale Solidarität!
Mit solidarischen Grüßen
Ed Cubelo (Philippinen), Dieter Schweizer (Deutschland)
Koordinatoren der ICOG
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