Die Solidarität der Arbeiterklasse wächst – Frank Hammer
Auszug aus dem Interview vom 25.6.2020 als Text, Video und Podcast in englisch erhältlich auf: https://theanalysis.news/interviews/working-class-solidarity-is-growing-frank-hammer/
Paul Jay:
Fangen Sie also damit an, dass Sie auf einer Konferenz der Automobilarbeiter in Südafrika waren, einer Internationalen Automobilarbeiterkonferenz. Also, worum ging es da?
Frank Hammer:
Um damit zu beginnen, es gab von kämpferischen Arbeitern in Deutschland von Beginn an eine Anstrengung eine internationale Organisation der Arbeiter und Angestellten der Automobilindustrie aufzubauen, die sich auf die Krisen ausrichtet, mit denen Autoarbeiter weltweit konfrontiert sind. Und diese Bemühungen begannen vor weit mehr als einem Jahrzehnt. Und bis 2015 hatten sie sich so organisiert, dass sie tatsächlich einen Internationalen Automobilarbeiterrat oder Internationale Automobilarbeiterkonferenz gründeten. Und sie wurde 2015 gegründet. Und sie erstellten eine Agenda und planten eine zukünftige Konferenz, um die Organisation zu festigen. Und das ist es, was statt fand, nicht in Deutschland sondern in Südafrika, direkt am Stadtrand von Johannesburg. Und es war eine sehr bewusste politische Entscheidung, dies in den Süden des Globus zu legen, um die Automobilarbeiter im Süden des Globus zu erreichen.
Wir hatten 19 verschiedene Länder vertreten, irgendwas zwischen 250 und 300 Leuten, mit vor Ort 42 Delegierten, die einige dieser Länder vertraten. Im Laufe der wenigen Tagen berieten wir und kamen zu einem Dokument, dem die überwältigende Mehrheit der dort vertretenen Arbeiter zu stimmten. Und nun, einer der, Sie wissen schon, es gibt mehrere wirtschaftliche Eckpunkte, darunter die Bewegung mit der Forderung nach einer weltweiten 30-Stundenwoche bei 40 Stunden bezahlt, was sehr drängt Beschäftigung zu schaffen und die Arbeiter einen Ausgleich für ihre Produktivität erhalten. Aber es hat auch das Klima und eine ökologische Krise eingenordet, allgemeiner gesagt, dass die Automobilarbeiter der Welt mit der kämpferischen Umweltbewegung zusammenarbeiten, sie unterstützen und sich zusammen schließen für die Umstellung der Autoindustrie auf erneuerbare Energien und die grüne Wirtschaft.
Und es war, wie gesagt, die Entwicklung, die in den letzten, ich möchte sagen sechs oder acht Jahre, voran ging. Und neben dem Treffen der Automobilarbeiter, bei dem sie all dem zustimmen, gab es auch die Gründung einer so genannten Umweltgewerkschaft im Jahr 2014. Und die Umweltgewerkschaft ist wirklich die Organisation, bei der sie die Zusammenarbeit sehen wollen zwischen kämpferischen Umweltschützern und der kämpferischen Automobilarbeiterbewegung. Es war also sehr ermutigend zu sehen, dass dies der Schwerpunkt war. Es ist eine große Herausforderung für die Automobilarbeiter, die konfrontiert sind mit allen möglichen Kämpfen in Bezug auf Betriebsschließungen, mehrstufigen Lohnstrukturen, die von den Unternehmen eingeführt werden, usw., um die Augen im Kampf des täglichen Lebens nicht zu verschließen vor dem weiterreichenden Kampf im Fortgang und der Rolle der Industrie hin zu einer Klimakatastrophe mit Kohlenstoff, wissen Sie, Treibhausgasen und Kohlenstoffemissionen.
Es war also ein Aufruf, den die Automobilarbeiter in ihre eigenen Länder mitnehmen und dort fördern wollen.
Und wir sagen, dass die Automobilarbeiter die Umweltbewegung besser verstehen müssen. Die Automobilarbeiter müssen die Umweltbewegung in ihre Reihen bringen. Und die Umweltbewegung muss gleichzeitig den Kampf der Arbeitnehmer verstärken und unterstützen. Also das war der Kern der Sache.
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