INTERNATIONALES KAMPFPROGRAMM DER AUTOMOBILARBEITER*INNEN UND IHRER FAMILIEN

(beschlossen von der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz in Vereeniging/Südafrika am 22. Februar 2020)

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Die Internationale Automobilarbeiterkoordination hat die Herstellung einer wirklichen Koordi­nierung der Kämpfe der Automobilarbeiter*innen zum Ziel. Die internationale Einheit der Arbeiter*innen ist notwendig gegen die Gier der hochorganisierten multinationalen Konzerne. Dem dient die weltweite Verbreitung dieses internationalen Kampfprogramms, seine Diskussion im Vorfeld und Verabschiedung auf der IAWC und die Durchführung von internatio­nalen Automobilarbeiterkonferenzen. Wir arbeiten auf der Grundlage deren Beschlüsse und Organisationsgrundsätzen.

Gemeinsame Kämpfe erwachsen nicht nur aus gemeinsamen Zielen, sie brauchen vor allem Vertrauen. Für die Realisierung dieser Ziele zur Koordination der Automobilarbeiter*innen for­muliert dieses Kampfprogramm präzise unsere Zukunftsvision und unsere wichtigsten Forde­rungen im internationalen gemeinsamen Kampf.

 

DIE FORDERUNGEN

DER INTERNATIONALEN AUTOMOBILARBEITERKOORDINATION

 

1.) Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!

Bei den großen Automobilherstellern ist ein umfangreicher Prozess der Umstrukturierung im Gange. Sie setzen ihre hohen Gewinne ein, um die Konzentration und die Profitabilität der dynamischsten technologischen Bereiche der Wirtschaft zu erreichen oder sogar zu über­treffen. Deshalb sind sie in einem Wettlauf darum, wer die neuen Technologien am besten nutzen kann. Diese Umstrukturierung ist teuer für die Arbeiter*innen: Tausende Arbeitsplätze gehen verloren, Fabriken werden geschlossen, Löhne und Sozialleistungen sinken. Anstatt den technologischen Fortschritt im Sinne von Mensch und Natur zu nutzen, machen die Auto­konzerne das Gegenteil: Arbeitsplatzvernichtung statt Arbeitszeitverkürzung.

Die Arbeiter*innen und ihre Familien leiden unter diesen Angriffen. Die technologische Ent­wicklung hat die Lebensbedingungen der Automobilarbeiter*innen nicht verbessert. Errungen­schaften gingen verloren. Wir sehen, welche Auswirkungen diese Strukturkrisen, u.a. mit der Umstellung auf Elektromobilität, für alle Autokonzerne und Zuliefererunternehmen mit sich bringen werden. Unter kapitalistischen Bedingungen führt die Erhöhung der Produktionskapa­zität durch die neuen Technologien dazu, dass Hunderttausende von Arbeitsplätzen verloren gehen werden. Viele Unternehmen haben entsprechende Pläne bereits angekündigt. Das weisen wir entschieden zurück!

Die Verkürzung der Arbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche oder 6 Stunden pro Tag bei vollem Lohnausgleich ist die wichtigste ökonomische Forderung im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz und gegen die Massenarbeitslosigkeit. Das würde ermöglichen, den mit einer größeren Produktionskapazität geschaffenen Reichtum zu verteilen, und zu mehr ver­fügbarer freier Zeit für die Kolleg*innen und zu mehr gesellschaftlicher Entwicklung führen.

Angesichts des geringeren Arbeitskräftebedarfs bei technologischen Fortschritten müssen wir die Arbeit auf mehr Schultern verteilen, um die Beschäftigung zu erhalten, die Ausbeutung zu vermindern und das Leben der Arbeiter*innen zu verbessern. Es ist klar, dass die Einheit der Arbeiterklasse der Weg ist, um diese Ziele zu erreichen. Wir müssen die Vereinbarungen über Flexibilität, Mehrarbeit und andere Maßnahmen beenden, die täglich zum Abbau von Arbeitsplätzen führen. Wir fordern in allen Gewerkschaften, die Zusammenarbeit bei Produkti­vitätssteigerungen und Flexibilität zu beenden und um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen.

Wir rufen alle Kolleg*innen auf, sich zur Verteidigung unserer Arbeitsplätze und der Verbesse­rung der Arbeitsbedingungen zusammenzuschließen.

Wir sind viele! Du bist nicht allein! Es gibt Menschen wie dich, die international kämpfen!

2.) Kampf für höhere Löhne!

Unsere Reallöhne sinken, während die Gewinne der Unternehmer steigen. Inflation und Wirt­schaftskrisen fressen unsere Löhne auf und es ist notwendig, das Überleben der Arbeiter*innen zu verteidigen. Wir kämpfen in jedem Betrieb für eine einheitliche Entlohnung für Stammbelegschaften, Neueingestellte, Leiharbeiter*innen und Fremdfirmenbeschäftigte. Wir fordern Tarifverträge für alle und dass in jedem Land gleicher Lohn für gleiche Arbeit entsprechend der nationalen Lebensverhältnisse bezahlt wird sowie eine allgemeine Lohnerhöhung.

3.) Reduzieren des Arbeitstakts, Gesundheit verbessern!

Wir können nicht zulassen, dass der Einsatz von Robotern durch die Kapitalisten Arbeitsplätze zerstört und diejenigen, die mit ihren Händen arbeiten, durch unmenschliche Taktzeiten krank werden und Unfälle erleiden.

Monotones Arbeiten in der Automobilindustrie und immer stressigere Takte durch den Einsatz automatisierter Messsysteme verursachen Krankheiten und Verletzungen in immer jüngerem Alter. Wir müssen humanere Takte erkämpfen, um die Überausbeutung am Arbeitsplatz zu be­seitigen und die Gesundheit aller Arbeiter*innen und Angestellten zu schützen. Wir setzen uns ein für eine Gesellschaft, in der die positiven Möglichkeiten, die sich durch Rationalisierung und Einsatz von Robotern ergeben, im Interesse der Arbeiter*innen und Angestellten genutzt werden.

Wir treten ein für die Vermeidung bzw. Einschränkung von Nachtarbeit!

Wir bekämpfen solidarisch die zunehmende Arbeitshetze genauso wie Einschüchterung und Mobbing einzelner, insbesondere kämpferischer Kolleg*innen, aber auch ganzer Belegschaf­ten. Gerade Mobbing kann zu dramatischen psychischen Erkrankungen führen.

Herabsetzung des Renteneintrittsalters!

Wir lehnen die anhaltenden Angriffe des Kapitalismus auf unsere Rente ab und fordern: Herabsetzung des Renteneintrittsalters, besonders für Frauen-, Schicht- und Schwerarbeiter*innen – bei vollem Rentenausgleich!

4.) Soziales Engagement für erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien!

Stärkung der Einheit der Umwelt- und Arbeiterbewegung im Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Umwelt und die Verschlechterung der Gesundheit! Wir wollen uns nicht ent­scheiden zwischen Arbeitsplätzen und Umweltschutz - wir fordern beides! Nicht der Um­weltschutz ist schuld an der Vernichtung von Arbeitsplätzen, sondern das Profitstreben der multinationalen Konzerne!

Wir rufen die Automobilarbeiter*innen der Welt auf, mit der kämpferischen Umweltbewegung zusammenzuarbeiten und den Kampf um ein Leben in Einklang mit der Natur in den Betrieben aufzunehmen. Das erfordert einen Prozess des gegenseitigen Lernens und der Selbstverän­derung auf beiden Seiten.

Mit der Aufdeckung des kriminellen Abgasbetrugs durch die Manipulation der Software von Diesel-Motoren und durch die immer offeneren Anzeichen der Klimaveränderung rückte seit 2015 die Umweltfrage in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion. Zur Erzielung von Maxi­malprofiten nahmen führende Manager der Autokonzerne bei VW, Audi, Daimler und viele mehr die mutwillige Zerstörung der Umwelt und die massiven Auswirkungen und Gesundheits­belastungen bis hin zu tausenden Toten in Kauf. Gedeckt und gefördert wurde das in vielen Ländern durch Verantwortliche in den Regierungen als willfährige Handlanger der internationa­len Auto- und Energiemonopole.

Wir Automobilarbeiter*innen sind uns des beträchtlichen Anteils der Automobilindustrie an der schwerwiegenden globalen Umweltverschmutzung bewusst. Wir kämpfen darum, dass die Automobilproduktion nicht länger umweltschädlich bleibt. Wir müssen weg von der Verbren­nung fossiler Brennstoffe, sowohl beim Antrieb, als auch bei Produktion und Wiederverwertung der Rohstoffe. Wir lehnen einen neuen globalen Umweltbetrug ab: Wir fallen nicht auf ihre Politik des Angst-Machens herein. Wir denken, dass die Zeit gekommen ist, um „Genug!“ zu sagen. Die Autoindustrie hat ein exponentielles Wachstum mit astronomischen Profiten ge­habt. Diese Umstrukturierung wird sie weiter erhöhen, deshalb müssen Unternehmen dafür bezahlen. Die Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen müssen sich verbessern.

Wir fordern die lückenloDownload PDF im Layout Faltblatt sDownload PDF im Layout Faltblatt e Aufdeckung aller kriminellen Machenschaften und die Bestrafung und Haftung der Verantwortlichen mit ihrem Privatvermögen. Schluss mit der Abwälzung der Folgen des kriminellen Abgasbetrugs auf die Belegschaften und ihre Familien, auf die Kunden sowie die gesamte Gesellschaft. Kampf für 100% emissionsfreien Verkehr, für eine nachhalti­ge und umweltverträgliche Mobilität der Zukunft. Für eine Elektromobilität auf der Grundlage erneuerbarer Energien, wohl wissend, dass diese Technologien auch Nachteile mit sich bringen und nicht die Lösung sind. Für ein kostenloses öffentliches Verkehrswesen nach den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen mit einer Elektro- und Wasserstoffmobilität auf der Grundlage vor allem regional erneuerbarer Energien! Dadurch können gleichwertige Ersatzar­beitsplätze geschaffen werden. Der Individualverkehr muss reduziert werden.

5.) Wir lehnen eine Unterordnung unter den Konkurrenzkampf der Konzerne und ihre Profitlogik ab,

die oft auch von Gewerkschaftsführer*innen unterstützt wird. Wenn sie Vereinbarungen unter­zeichnen über Lohnkürzungen, für mehr Flexibilität, werden die Lebensbedingungen der Arbeitenden angegriffen und mit der Erhöhung des Arbeitstakts die Gesundheit von vielen von uns kaputt gemacht. Die Internationale Automobilarbeiterkoordination lehnt diese Politik der Klassenzusammenarbeit ab und fordert positive Lösungen für uns die wir jeden Tag mit unse­ren Händen oder unserem Verstand in allen Unternehmen Wohlstand schaffen.

Wir tun alles dafür, dass sich Kolleg*innen weltweit in freien, überparteilichen Gewerk­schaften organisieren dürfen. Die ständige Höherentwicklung der gewerkschaftlichen Einheit als Kampforganisation ist unser Ziel.

6.) Wir kämpfen für die Zukunft der Jugend!

Weil wir an die Jugend denken, können wir uns unsere Arbeitsplätze nicht abkaufen lassen und seien die Abfindungen noch so hoch. Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz! Zweit- oder dritt­klassige Löhne untergraben die Zukunft unserer Arbeiterjugend und der neuen Generationen. Die Arbeiterjugend ist besonders durch die Rechtlosigkeit durch Leiharbeit und Befristungen betroffen. Wir fordern die unbefristete Übernahme aller Auszubildenden entsprechend der Ausbildung und die dauerhafte Festeinstellung von Jungarbeiter*innen! Für ein kostenloses Bildungssystem auf höchstem Niveau.

7.) Für die Befreiung der Frau!

In der Auto- und Zuliefererindustrie sind Frauen in vielen Bereichen unterrepräsentiert und schlechter bezahlt. Neben dieser Form der doppelten Ausbeutung gibt es eine besondere Unterdrückung in den Betrieben durch eine ungleiche Behandlung von Frauen und Mädchen bis hin zu sexueller Unterdrückung, Mobbing und Gewalt. Den Frauen wird meist die ganze Last der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen, die Reproduktion der Arbeitskraft, auf­geladen. Wir setzen uns ein für eine Frauenförderung in den Betrieben und Gewerkschaften und arbeiten eng mit der internationalen kämpferischen Frauenbewegung zusammen. Frauen- und Arbeiterbewegung – zusammen unschlagbar! Für die Befreiung der Frau!

Die besonderen Forderungen der Frauen und Familien:

Gleiche Löhne für Frauen und Männer

Kostenlose Betriebskindergärten, denn in unserem Verständnis ist die Kinderbetreuung keine ausschließliche Aufgabe der Frauen

Bezahlter Sonderurlaub für Eltern

Wir fordern einen besonderen Schutz für Schwangere und Mütter nach der Geburt

100% Bezahlung bei Pflege kranker Kindern

Wirkliche Gleichstellung bei der Einstellung

8.) Für unbefristete Arbeitsverträge und Festeinstellungen!

Autokonzerne nutzen sowohl Zeitarbeitsfirmen als auch Aufträge über Subunternehmen als eine neue Form der sogenannten „Prekarität“, die fast wie Sklaverei ist. Arbeitsplätze in Unter­nehmen werden immer wieder befristet besetzt, obwohl sie in Wirklichkeit feste Arbeitsplätze sind. Damit üben sie einen großen Druck auf die Arbeitsleistung aus und erreichen eine immer weiter steigende, nicht zu akzeptierende Ausbeutung.

Darüber hinaus bedeuten die Gehälter dieser Arbeiter*innen und Angestellten eine Einsparung von Sozialleistungen, da die Muttergesellschaft ihre Zahlung als Kosten und nicht als Löhne deklariert.

Wir fordern die Abschaffung von Befristungen, Zeitarbeit, Werkverträgen und Outsour­cing der Beschäftigten und dass die Beschäftigten bei den Hauptunternehmen eingestellt werden. In vielen Automobil- und Zulieferbetrieben arbeiten „Sans Papiers“ und andere Migrant*innen. Wir verlangen die reguläre Arbeitserlaubnis und gleiche Rechte und Löhne für alle „Sans Papiers“ und eingewanderten Arbeiter*innen.

Wir akzeptieren nicht, dass Unternehmen zwar ihre Gewinne durch technologische Verbesse­rungen steigern, die Folgen für diejenigen, die arbeiten, aber Entlassungen und verschlechter­te Bedingungen sind. Deshalb ist es notwendig, eine progressive und umsatzbezogene Besteuerung der Großunternehmen zu fordern, damit genügend Mittel aus dem gesellschaftli­chen Wohlstand zur Verfügung stehen, um die notwendigen Renten- und Sozialleistungen zu erhöhen.

Rückerstattung von öffentlichen Hilfszahlungen durch Unternehmen, welche Massenentlas­sungen durchführen und Werke verlagern! Multinationale Konzerne, die in jedem Land ent­scheiden, ob sie Werke eröffnen oder schließen, erpressen kontinuierlich Tausende von Men­schen sowohl in den Muttergesellschaften als auch bei den Lieferanten. Gesetze werden aus­genutzt, um öffentliche Beihilfen zu kassieren, die oft zu direkten Gewinnsteigerungen führen.

Wir fordern, dass die Regierungen eine solche Verwendung öffentlicher Gelder verhindern, indem sie Gelder zurückfordern, wenn Unternehmen Entlassungen, Standortverlagerungen und Maßnahmen gegen die Arbeiter beschließen.

Aber vor allem verstehen wir, dass gewerkschaftliche Maßnahmen gegen Unternehmen und die Regierungen, die sie schützen, das beste Instrument sind, um Erpressungen und Entschei­dungen gegen Arbeiter*innen und Angestellten zu verhindern. Wir kämpfen gegen jede Beste­chung der Gewerkschaftsfunktionäre durch die Konzerne.

9.) Unsere Koordination auf den Kampf gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen und den Vormarsch der Rechten und Faschisten in diesen Regierungen ausdehnen!

Durch die Rechtsentwicklung von Regierungen und Staaten haben Angriffe auf die Arbeiter*Innen massiv zugenommen. Die politische Unterdrückung der Kämpfe der Automobilarbeiter*innen und ihrer Familien wurde forciert. Gleichzeitig entwickelte sich inter­national ein fortschrittlicher Stimmungsumschwung, der sich in einem wachsenden Selbstbe­wusstsein und der Zunahme von Kämpfen ausdrückte.

Wir fordern ein vollständiges, allseitiges und gesetzliches Streikrecht! Gegen die Unter­drückung und Spaltung setzen wir den Kampf für mehr demokratische und politische Rechte und Freiheiten in den Betrieben und in den Gewerkschaften! Für die Anerken­nung von Gewerkschaftsrechten!

Kein Fußbreit den reaktionären und faschistischen Kräften in den Betrieben!

Verbot aller faschistischen Organisationen, Parteien und ihrer Propaganda!

Zusammenarbeit mit anderen Bewegungen im Kampf gegen den Faschismus und gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen.

Wir werden keine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung, Ideologie, Religion, Herkunft oder Fähigkeit akzeptieren. Wir führen an all diesen Fragen einen Kampf um die Denkweise unter den Arbeiter*innen.

10.) Für eine gesellschaftliche Alternative ohne Ausbeutung, Lohnsystem und Unterdrückung anstelle von Krisenchaos und imperialistischen Kriegen.

Wir brauchen eine Strategiedebatte in den Autobelegschaften über antikapitalistische, gesellschaftliche und sozialistische Alternativen – gegen jede antikommunistische, antirevolutionäre und anti-antikapitalistische Stimmungsmache!

Den sich verschlechternden Lebensbedingungen der Masse der Beschäftigten steht der wach­sende Wohlstand einiger weniger Kapitalisten und internationaler Monopole gegenüber. Krisen und Kriege führen zu Chaos, zunehmendem Elend und auch zur Zerstörung unserer natürli­chen Lebensgrundlagen. Das ist es, was dieses auf Ausbeutung basierende kapitalistische System für uns bereit hält. Errungenschaften, die wir nach und nach erreicht haben, werden zerschlagen. Es ist notwendig, dieses ungerechte System zu überwinden.

Mit der Entwicklung von Handelskriegen und verschärftem Konkurrenzkampf der internationa­len Automobilmonopole wächst die Kriegsgefahr. Der zunehmend aggressive Konkurrenz­kampf ist begleitet vom Einfluss einer nationalistischen oder sozialchauvinistischen Denkweise auf die Automobilarbeiter*innen und ihre Familien. Statt sich für Machtinteressen von National­staaten oder Konzernen einspannen zu lassen, müssen die Arbeiter*innen sich international auf ihre Klasseninteressen besinnen und die internationale Klassensolidarität stärken.

Zur Verwirklichung unseres Kampfprogramms organisieren wir lokal bis international die Solidarität – mit Erklärungen, gemeinsamen koordinierten Aktionen bis hin zu Streiks und Solidaritätskampagnen. Wir Arbeiter*innen kämpfen nicht nur für unsere eigenen Interessen, sondern unterstützen auch andere soziale Schichten (Frauen, Student*innen, Bäuerinnen/Bauern) in ihren Kämpfen. Sie gehören auch in unsere Front.

Unsere gemeinsamen internationalen Kampftage sind der Internationale Kampftag der Arbeiterklasse, der 1. Mai, der Internationale Frauentag bzw. Internationale Tag der werktäti­gen Frauen am 8. März, der Internationale Kampftag zur Rettung der Umwelt und der Interna­tionale Kampftag gegen Faschismus und Krieg. Wir fördern die Entwicklung eines internatio­nalen Aktionstags der Automobilarbeiter*innen und ihrer Familien. Das könnte der 17. Oktober sein (Tag der Verabschiedung der Gründungsresolution dieser Koordination).

"Wir bleiben beim Kampf um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht stehen. Wir wollen ein reiches, würdevolles und gesundes Leben aller Menschen in Einklang mit der Natur – eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, weil eine andere Welt möglich ist.“ (Gründungsresolution der Internationalen Automobilarbeiterkoordination, Oktober 2015)

Automobilarbeiter*innen der Welt, überschreiten wir Grenzen und stärken wir die internationale Arbeitereinheit!

 

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