Lachende und tanzende südafrikanische Kinder auf der Bühne inspirieren die Delegierten
Der erste Tag der Konferenz klang aus mit begeisternden Bühnenauftritten einer jungen südafrikanischen Schauspieltruppe und einem Sketch aus dem Leben und einer strahlenden, lachenden, bunten und tanzenden Kinderschar zwischen etwa 5 und 8 Jahren mit ihren Müttern.
Der Abend strahlte eine Verpflichtung an die Teilnehmer der Konferenz aus, bei ihrer Arbeit v.a. die Zukunft der Kinder und der Jugend im Auge zu haben.
Heute morgen versammelten sich 42 Delegierte aus 19 Ländern zum ersten Teil ihrer Versammlung (der zweite Teil wird Samstag Vormittag stattfinden). Es war zu spüren, dass sie durch den Vorabend inspiriert waren, teilweise kontrovers, teilweise einmütig, aber immer kameradschaftlich, kollegial und solidarisch zu diskutieren.
Alle Delegationen begrüßten den vorgelegten Entwurf insgesamt, in den bereits Verbesserungsvorschläge eingearbeitet waren. Eine Reihe von Themen wurde eingehender diskutiert:
Der Kampf gegen Umweltkrise, die in eine Katastrophe übergeht, wurde als strategische Aufgabe der Arbeiterklasse angesehen, die im Kampfprogramm noch schärfer hervorgehoben werden muss.
Die Lage und die Rolle der Arbeiterfrauen, deren besondere Unterdrückung und Ausbeutung, auch ihre familiäre Situation müssen stärker berücksichtigt werden, wurde einer Delegierten sehr nachdrücklich gefordert.
Mehrere Delegierte gingen auf die prekären, menschenunwürdigen Lebens- und Arbeitsverhältnissen mit Überarbeitung bis hin zu sklavenähnlichen Verhältnissen insbesondere bei Leih- und Zeitarbeitern, aber auch bei Migranten ein, deren Interessen sich die IAC auch annehmen muss, um sie in die Kämpfe einzubeziehen.
Zur Jugend wurde hervorgehoben, dass Jung und Alt zusammen kämpfen müssen, dass die Alten eine Verantwortung haben, die Jugend zu bewussten Arbeitern zu erziehen.
Das Kampfprogramm solle auch die Notwendigkeit der Bildung der Arbeiterinnen und Arbeiter aufnehmen, eine Delegierte sagte dazu: „Die Arbeiter müssen lernen, strategisch zu denken und zu handeln.“
Je nach Land und eigenen Erfahrungen wird die Rolle der Gewerkschaften durchaus unterschiedlich gesehen: zum einen die Notwendigkeit großer überparteilicher Einheitsgewerkschaften, die die Mitglieder zu Kampforganisationen machen müssen, dann Richtungsgewerkschaften mit ihren besonderen Problemen und Vorstellungen; wie die Arbeiter mit Gewerkschaftsführern umgehen sollen, denen die Zusammenarbeit mit den Unternehmern wichtiger sind als die Interessen der Mitglieder bis hin zu offener Korruption.
Bei allen Unterschieden waren sich die Delegierten aber einig, dass die Beschäftigten sich organisieren und breitestmöglich zusammen kämpfen müssen.
Einigkeit bestand auch darin, dass die Hetze durch die Herrschenden gegen alle, die sich für eine befreite Gesellschaft einsetzen, gemeinsam bekämpft werden muss.
Nach dem heutigen ersten Teil der Delegiertenversammlung stärkten sich alle bei einem Mittagsessen mit Nudeln, Gemüse und Kürbis.
Am Nachmittag finden Foren zu folgenden Themen statt, in denen die Themen des Kampfprogramms weiter vertieft werden:
Kampf gegen die globale Umweltkatastrophe; Elektromobilität und Digitalisierung; Arbeiter im Kampf gegen Rechtsentwicklung und Faschisierung; für Gewerkschaftseinheit; Neuimperialistische Länder; Frauenpower; gesellschaftliche Perspektiven; Ausländerfeindlichkeit und Migration.
Das Programm und das Zusammensein auf der Konferenz bieten viele Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und alte zu vertiefen.
Viele solidarische Grüße aus Südafrika, morgen berichten wir weiter.
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