Ausbau der umweltschädlichen Kohleverstromung in Südafrika und deutsche Konzerne sind dabei

Bericht aus Südafrika von der Brigade zur Vorbereitung der 2. internationalen Automobilarbeiterkonferenz (2.IAC)

In der Nähe von Vereeniging (bei Johannesburg), in der die 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz stattfindet, ist ein riesiges Kohlekraftwerk mit 6 Kühltürmen zu sehen. Gleichzeitig sind wir immer wieder von stundenlangem Stromausfall betroffen. Eine Recherche im Internet (ua. Wikipedia) dazu erbrachte interessante Ergebnisse. Das Kraftwerk Lethabo hat eine Leistung von 3 700 MW, ist seit 1986 in Betrieb, es steht weltweit an 14. Stelle der Kraftwerke, die am meisten CO2 ausstoßen. Betreiber ist Eskom ein südafrikanisches Energiemonopol, das weltweit an 5. Stelle steht im Ausstoß an CO2, nach 4 chinesischen Konzernen. Neben dem Kraftwerk ist ein riesiger Kohletagebau. Der hohe Ausstoß an CO2 ist mit verursacht, dass diese Kohle einen geringen Heizwert hat. Täglich müssen dafür 50 000 Tonnen (!!!!) Kohle geschürft werden und dies ergibt 20 000 Tonnen Asche pro Tag. Weitere Kohlekraftwerke in Südafrika sind geplant. Misereor (eine katholische Missionsbewegung) kritisiert, dass es zu Menschenrechtsverletzungen (z.B. Zwangsumsiedlung ohne Entschädigung) und Umweltverschmutzungen kommt und dass mindestens 19 deutsche Konzerne an deren Bau beteiligt sind, darunter Siemens, abgesichert mit Hermeskrediten der Berliner Regierung. In Deutschland den Kohlebergbau kaputt machen und im Ausland in Kohlekraftwerke investieren, das sind zwei Seiten der Umweltpolitik der Regierung. Was die Stromausfälle betrifft, so wird berichtet, dass dies an den veraltete Anlagen liegt und einer verbreitete Korruption gerade bei Eskom, die die Infrastruktur vernachlässigt. Dies schlägt sogar um auf Beeinträchtigung anderer Produktionen, wenn der Betrieb von Bergwerken zeitweise eingestellt werden muss. Am meisten trifft es jedoch die Bevölkerung, die unter Umweltverschmutzung, Gesundheitsschäden, Wassermangel leidet. Die 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz setzt sich in ihrem Entwurf des Kampfprogramms ausdrücklich ein für „Stärkung der Einheit von Umwelt- und Arbeiterbewegung im Kampf gegen die Zerstörung der natürlichen Umwelt und die Verschlechterung der Gesundheit“

Michael 31.01.2020

 

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