Automobilarbeiter in Indien bereiten sich engagiert auf die 2. Internationale Automobilar­beiterkonferenz vor

Ende Dezember werden sich im Industriezentrum Pune Arbeiter und Gewerkschaftsvertre­ter aus ganz Indien zur Vorbereitung der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz treffen.

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Sie beraten den Entwurf des Internationalen Kampfprogramms und werden Dele­gierte wählen. Kollegen von Bajaj (bedeutender Tricycle-Hersteller in Asien), Honda, VW, GM, Bosch, Denso, Marcopolo (4. größter Buskarosserieproduzent der Welt) und viele an­dere haben zugesagt. Von großer Bedeutung ist das große Interesse der Kollegen der Ma­ruti Suzuki Workers Union. Sie kämpfen gemeinsam in der Region um Manesar und Gur­gaon (beides nahe Neu Delhi) seit 7 Jahren für die Freilassung ihrer 13 zu lebenslanger Haft verurteilten Gewerkschaftsführer und für die Wiedereinstellung von 500 im Jahr 2012 entlassenen Kollegen. Die Internationale Automobilarbeiterkoordination hat im Jahr 2017 eine Solidaritätskampagne mit ihrem Kampf durchgeführt. Allein in Deutschland wurden damals 1215 Euro Spenden für die Arbeiter und ihre Familien gesammelt.

 

Auf großes Interesse und überwältigende Gastfreundschaft und Solidarität stieß der Be­such von Dieter Schweizer von der Internationalen Koordinierungsgruppe der Internationa­len Automobilarbeiterkoordination. Er konnte nach zahlreichen Berichten feststellen, dass sich die Gewerkschaftsarbeit in vielen Betrieben in Indien stärken und die Zusammenar­beit über Betriebe und Branchen hinweg gewachsen ist. So ist die Maruti Suzuki Gewerk­schaft eine kampfstarke Vertretung der mittlerweile 10.000 Beschäftigen. Mit 5 angeglie­derten Betrieben haben sie eine Föderation gebildet und gleiche Tarifverträge erkämpft. Sie konnten die Löhne seit 2012 vervierfachen und kämpfen für die Übernahme von Leih­arbeitern und Kollegen aus dem Training-Status für die feste Übernahme. Am 22. Novem­ber fand eine gemeinsame Protestdemonstration für die Wiedereinstellung der Leiharbei­ter in Gurgaon statt. Der Wunsch nach internationaler Zusammenarbeit ist groß, wobei vie­len noch die konkrete Verbindung zu den (Konzern)Belegschaften in anderen Ländern fehlt. Dem wird im weiteren die 2. Internationale Automobilarbeiterkonferenz dienen, sowie die Entwicklung der Zusammenarbeit über die Internationalen Automobilarbeiterkoordinati­on.

 

Wir sind gespannt auf lebendige Erfahrungsberichte aus erster Hand aus Indien und wer­den unsere Zusammenarbeit international weiter im Kampf aufbauen und festigen.

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