Infobrief Nr. 4 Deutsche Koordinierungsgruppe (KOG) Januar 2018
Wer praktiziert denn ständig Ungleichbehandlung, das sind doch die Konzernbosse, die die Arbeiter in Ost und West spalten, Leiharbeit, Befristete, Werksverträgler ungleich behandeln, die Hunderttausende Überstunden im Jahr ohne Entgelt kassieren. Gerade die Gewerkschaftsbewegung ist ein Vorkämpfer gegen die Spaltung, für gleiche Arbeitsbedingungen. Einher gehen diese Angriffe mit zehntausendfacher Arbeitsplatzvernichtung bei Siemens, Thyssen-Krupp, Volkswagen, General Electric, Air Berlin, Postbank usw. Das Ganze ist ein Teil des Rechtsrucks der Regierung. Deshalb ist die richtige Antwort: Einsatz der vollen Kampfkraft. Als kämpferische Automobilarbeiter fördern wir die gesellschaftliche Debatte um die Arbeitszeit mit einer Kampagne für die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich (von Montag bis Freitag!):
-
für den gemeinsamen Kampf gegen Leiharbeit und Befristungen
-
für den gemeinsamen Kampf über Ländergrenzen, gegen Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Verlagerung oder Fusionen
-
gegen die Folgen der sich anbahnenden Strukturkrise, im Zusammenhang mit der zu begrüßenden Umstellung auf E-Mobilität
-
in dieser Tarifrunde für die Kampfeinheit von Ost und West, gegen die Spaltung mit verschiedenen Tarifen und Arbeitszeiten. Ein offener Brief aus der Verwaltungsstelle Jena-Saalfeld sagt klar. „Wir sind keine Arbeiter zweiter Klasse“. Für einheitliche Tarifverträge in Ost und West.
Diese 4 Argumente für die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich sind in 4 Motiven von Buttons und Aufkleber symbolisch dargestellt. Mit dem Symbol der Sonne wollen wir ausdrücklich an die gewerkschaftlichen Streiks der 1980er Jahre anknüpfen und für Gewerkschaften als Kampforganisation.
Am 2. Dezember fand das bundesweite Delegiertentreffen der Automobilarbeiterkoordination statt und hat den Startschuss für die Button- und Aufkleberserie einmütig beschlossen (vgl Extra Brief dazu auf iaar.de). Auf dem Treffen waren knapp 30 Kollegen/innen aus 12 Orten und es wurde lebhaft über die Auseinandersetzungen in den Betrieben berichtet. Bei VW konnte der Kampf für die Festeinstellung der Leiharbeiter gegen Widerstände entwickelt werden. Ausgehend von einer Aktion mit 4 Leiharbeiterinnen in Hannover fanden mehrere Aktionen statt und über 1000 Unterschriften wurden gesammelt. Das richtet sich gegen den sogenannten Zukunftspakt von VW. Am 16. Dezember konnte eine gemeinsame Aktion vor dem Tor bei VW in Wolfsburg und anschließend in der Stadt mit Kollegen/innen aus Hannover, Braunschweig und Wolfsburg organisiert werde. Dies war ein Politikum, die regionale Presse berichtete. Von Daimler/Sindelfingen wurde über Arbeitsniederlegungen gegen Arbeitshetze berichtet. Vorwärtsweisend in Richtung einer Koordinierung der Kämpfe ist die Zusammenarbeit von Opel- und PSA-Kollegen mit Besuchen im Sommer in Frankreich gegen die Pläne der Arbeitsplatzvernichtung (vgl Infobriefe). Wir haben eine Resolution für die Solidarität mit den Leiharbeitern von VW in China verabschiedet (auf homepage, inzwischen gab es einen Teilerfolg). Das Treffen hat einstimmig einen Brief an die Internationale Koordinierungsgruppe der Automobilarbeiterkoordination (ICOG) verabschiedet, dass wir mit allen Kräften die Austragung der 2. IAC (Internationalen Automobilarbeiterkonferenz) in Südafrika 2019 unterstützen. Am Abend begann sogleich mit einem Solidaritätsfest die Verbrüderung mit der Arbeiterbewegung in Südafrika. Wir haben 132 EUR Spenden für Flugkosten gesammelt. Hiermit ist die Sammlung von Spenden für Flugkosten eröffnet (Spendenkonto: Erwin Dietrich DE58 7001 0080 0349 3138 02 Kennwort: „Flugkostenspende“)
Wir haben festgestellt, dass mehr Berichte auf die Homepage kommen, aber immer noch viel zu wenige. Wir fordern dazu auf, die Automobilarbeiterkoordination weiter bekannt zu machen und aktiv zu unterstützen. Es wurde kritisiert, dass manche Aktionen zu kurzfristig angelegt waren, zB die Plakate für den letzten 1, Mai. Dies war zu kurzfristig, um unter Kollegen und innerhalb der IG Metall zu wirken.
Wir fordern auf, der Tarifrunde zum vollen Erfolg zu verhelfen und die Automobilarbeiterkoordination bekannt zu machen. Die Gruppen an den Orten sollten sich treffen, zusammen beraten und organisieren, wie sie die Buttons/Aufkleberserie verbreiten. Wir haben auf dem Treffen beraten, dass die Automobilarbeiter gegen den Rechtsruck der Regierung aktiv werden müssen, wofür das Internationalistische Bündnis (www.interbuendnis.de) eine hervorragende Plattform ist, sich zusammenzuschließen. Deshalb werden die örtlichen Gruppen der Automobilarbeiterkoordination eine Mitgliedschaft im Internationalistischen Bündnis beraten. Wir bekämpfen das Auftreten von AfD-nahen Betriebsratslisten, ausgehend von Daimler in Stuttgart, die die Belegschaften spalten wollen und im Kern gegen kämpferische Kollegen gerichtet sind. Sie tarnen sich mit sozialer Demagogie, als wären sie für die Interessen der Arbeiter. Sie sind aber Gewerkschafts- und Arbeiterfeinde und nehmen die Konzerne aus der Schusslinie. Dazu soll eine Stellungnahme auf der Homepage erscheinen, die auch verbreitet werden kann.
Wir wünschen uns allen ein kämpferisches, internationalistisches und erfolgreiches Jahr 2018!
Die deutsche Koordinierungsgruppe der Internationalen Automobilarbeiterkoordination
Artikelaktionen