Solidarität mit den Leiharbeitern bei VW Changchun/China
Wir, die 28 Teilnehmer des Treffens der Internationalen Automobilarbeiterkoordination in Deutschland, erklären uns solidarisch mit dem Kampf Hunderter Leiharbeiter im VW-Werk Changchun, das im Joint-Venture mit First Automotive Works (FAW) betrieben wird.
Nach 10 Jahren mit Zeitarbeitsverträgen und Niedrigstlöhnen fordern sie die Übernahme aller 3000 Leiharbeiter im Werk Changchun zu VW. Sie berichten über schonungslose Ausbeutung der Leiharbeiter bei FAW-Volkswagen und das sich der VW-Konzern die Forderungen der Arbeiter jahrelang nicht einmal angehört hatte. Seit Ende 2016 tragen sie ihren Protest immer wieder mit Kundgebungen vor der Fabrik oder den Behörden in die Öffentlichkeit und genießen damit größte Sympathie unter den Automobilarbeitern Chinas.
Aus Angst, dass solch ein Funke einen Flächenbrand verursacht, reagiert die chinesische Regierung mit brutaler Härte, verbietet Kundgebungen und nahm im Mai 2016 die gewählten drei Sprecher der Leiharbeiter fest. Ai Zhenyu und Wang Shuai wurden nach sieben Tagen wieder freigelassen. Fu Tianbo wird bis heute unter dem Vorwand im Gefängnis festgehalten, er habe gegen das Versammlungsrecht verstoßen und die soziale Ordnung gefährdet.
Es ist von größter Bedeutung, dass die Arbeiter sich durch die Repression der chinesischen Behörden nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil, sie prangern auch die Zusammenarbeit des VW-Konzerns mit den Behörden an, der mit erfundenen und falschen Vorwürfen erst eine Basis dafür gegeben hat, dass die Arbeiter verhaftet wurden.
Wir fordern die sofortige Freilassung Fu Tianbos aus dem Gefängnis und die vollständige Aufklärung der Unterdrückung kämpferischer Arbeiter durch VW in Zusammenarbeit mit den Behörden !
Wir fordern die Anerkennung der berechtigten Forderungen! Übernahme aller Leiharbeiter bei VW Changchun zu VW und Entschädigung für jahrelange Lohnverluste!
Wir fordern den Gesamtbetriebsrat auf, seine Position zu korrigieren, er könne nichts für die Arbeiter tun und wolle aufgebautes Vertrauen zur chinesischer Regierung nicht gefährden (nach ndr.de 24.11.). IG Metall und Weltbetriebsrat müssen alle gewerkschaftlichen und betrieblichen Möglichkeiten sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Gewerkschaftsverbänden für die Freilassung Fu Tianbos und die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der chinesischen VW-Arbeiter einsetzen!
Wir schicken solidarische und kämpferische Grüße an unsere Klassenbrüder in China und versichern Euch, dass wir Euren Kampf in Deutschland, im Mutterland des VW-Konzerns, in zahlreichen Werken des VW-Konzerns bekannt machen werden!
Im Auftrag
Michael Weidner
Mehr Infos unter
http://www.labournet.de/category/internationales/china/arbeitsbedingungen-china/vw-china/,
Ein Video mit einem Lied über den Kampf unter
https://www.youtube.com/watch?v=WhBrBjAr7_Y
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