Vorschlag Solidaritätscharta an alle Belegschaften des Ford-Konzerns

Wir Arbeiter aus drei Werken des Ford-Konzerns und seiner Tochterkonzerne haben auf dem 6. internationalen Automobilarbeiterratschlag vom 15.-18. Oktober ´09 in Hannover festgestellt, dass wir in allen Ländern viele gleiche Probleme haben. Ford versucht wie alle anderen Konzerne jedoch, uns gegeneinander auszuspielen und uns zu spalten, um unsere Kampfeinheit zu verhindern bzw. zu zersetzen. Die Belegschaften in Köln und Valencia werden mit denselben Methoden erpresst: „wenn Ihr nicht zustimmt, geht die Stückzahl nach Valencia bzw. Köln“. Das lassen wir uns nicht gefallen! Wir Arbeiter aus allen Ländern rücken näher zusammen, informieren uns sofort über Erpressungsverssuche und stimmen uns über ein gemeinsames Vorgehen ab.

Wir beherrschen die modernsten Produktivkräfte, arbeiten international zusammen und   lernen es   immer   besser,   Länder   übergreifend   zusammen   zu   kämpfen.   Wir kämpfen   gegen die   Abwälzung   der   Lasten   der   Weltwirtschaftskrise   auf   unseren Rücken,   insbesondere durch   Arbeitsplatzvernichtung,   Verlagerung   von   Produktion und verschärfter Ausbeutung in den einzelnen Werken. Wir kritisieren und weisen jeden Schritt zurück, die Arbeiterinteressen den Profitinteressen unter zu ordnen, indem   mit   den   Unternehmen   zusammengearbeitet   wird, statt   zu   kämpfen.   Der richtige Weg ist hart zu kämpfen wie die Kollegen von Ford St. Petersburg in ihrem Streik 2007/2008 und dafür die internationale Solidarität und Zusammenarbeit zu entwickeln. Das war ein ermutigender Anfang, auf dem wir jetzt aufbauen wollen.  Wir verpflichten uns, in unseren Belegschaften darum die Auseinandersetzung zu führen und sie dafür zu gewinnen.

Die Jugend ist am meisten betroffen von den Folgen der Weltwirtschaftskrise durch Nichtübernahme nach der Ausbildung, befristete Verträge und Leiharbeit. Wer einen von uns angreift, greift uns alle an, wir sind eine Belegschaft! Wir   erklären   uns   solidarisch   auch   mit den   Kollegen,   die   von   politischen Maßregelungen, staatlicher und faschistischer Repression bis hin zu Ermordungen wie in Kolumbien und Venezuela betroffen sind.

Unsere   freie   gewerkschaftliche   Organisation,   unser   Recht   auf   Rede-   und Pressefreiheit, unser Recht uns zu versammeln und uns zu organisieren, unser Recht auf Streik lassen wir uns nicht nehmen!

Wir   kämpfen   für   Arbeitszeitverkürzung   bei   vollem   Lohnausgleich   gegen   die Arbeitsplatzvernichtung. Nur gemeinsam sind wir stark – deshalb sagen wir Nein zu Streikbrecherarbeit.

Wir brauchen starke und aktive Gewerkschaften. Wir sagen Nein zu Unterdrückung und Entlassungen kämpferischer Arbeiter in den Betrieben. Einer für alle – alle für einen!

Wir verpflichten uns zu gegenseitiger Information und Absprachen und gemeinsamen Aktionen. Konzernweit und Länder übergreifend kämpfen ist das Gebot der Stunde!
 
Unterzeichnet von Vertretern, Delegationen und Repräsentanten von drei Werken des Ford-Konzerns und seiner Tochterunternehmen, Ford Köln/Deutschland, Ford Motor Company Vsevolosk/Russland, Ford Valencia/Spanien

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